Jahrestagung der Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten der Hochschulen e.v.
Mit dem Erstarken rechtspopulistischer und rechtsextremer Bewegungen sind in den letzten Jahren europaweit auch antifeministische Angriffe stärker geworden. Antifeminismus feindet geschlechtergerechte Haltungen, Strukturen und Maßnahmen an, diffamiert Gender Studies und stellt sich gegen das Recht auf sexuelle und geschlechtliche Vielfalt. Antifeminismus ist ein zentraler Bestandteil rechtspopulistischer und rechtsextremer Bewegungen in Europa. Er verschränkt sich mit Einstellungen gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit wie Rassismus, Antisemitismus, Trans- und Homofeindlichkeit sowie einem völkischen Weltbild. Antifeministische Positionen bilden eine Scharnierfunktion für Sympathiebekundungen und Bündnisse bis weithin in die sogenannte gesellschaftliche und politische Mitte.
Vor diesem Hintergrund sehen sich geschlechterpolitische Akteur*innen, Geschlechterforscher*innen und von (Mehrfach-)Diskriminierung betroffene Personen zunehmend antifeministischen Angriffen ausgesetzt etwa durch digitale Gewalt, durch persönliche Diffamierung und Bedrohungen sowie durch die Diskreditierung ihrer Arbeit.
Antifeministische Positionen und Handlungen sind Angriffe auf auf demokratische Grundwerte, emanzipatorische Errungenschaften und Wissenschaft.Die bukof-Jahrestagung 2024 stellt sich dem in vielfältiger Weise entgegen. Wir analysieren antifeministische Ideologien, Strategien sowie Diskurspraktiken und schauen auf die Verbindungen zu anderen Diskriminierungsformen. Im Vordergrund steht dabei der Hochschulkontext – antifeministische Wissenschaftsfeindlichkeit, Infragestellung von Gleichstellungspolitik und antifeministische Tendenzen in der Wissenschaft. Workshops, Vorträge und Paneldiskussion bieten Reflexionsräume, Handlungsstrategien von Gleichstellungsakteur*innen zu entwickeln, die Rolle von Führungsverantwortlichen an Hochschulen in den Blick zu nehmen, wissenschaftliche Organisationen zu adressieren und übergreifende Bündnisse gegen Antifeminismus auf kommunaler, landes- und bundespolitischer Ebene zu stärken.