Wie die Digitalisierung unsere Arbeitswelt verändert
Wie gravierend verändern digitale Technologien unsere Arbeitswelt? Welche Strategien sind sinnvoll, um die Konsequenzen dieses dynamischen Transformationsprozesses menschengerecht zu gestalten? Antworten auf diese Fragen suchen mehr als 300 Vertreterinnen und Vertreter aus Wissenschaft und Wirtschaft vom 2. bis 4. März 2022 auf dem diesjährigen 68. Frühjahrskongress der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft. Ausrichter der dreitägigen Online-Veranstaltung sind die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg mit ihren Professuren für Arbeitswissenschaft, Arbeitsmedizin und Betriebspädagogik und das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung Magdeburg.
In hybriden Arbeitswelten wachsen analoge, mechanische, elektronische und digital-vernetzte Werkzeuge zu neuen Architekturen, Technologien und Prozessen zusammen. Dies betrifft alle Formen der Arbeit von Landwirtschaft und industrieller Produktion über Verwaltung und Dienstleistung bis hin zu Medizin/ Pflege und künstlerischen oder wissenschaftlichen Tätigkeiten, schließlich auch unser Privatleben und die gesellschaftliche Entwicklung insgesamt. Technologien und Systeme verschmelzen, die strategischen Ziele verändern sich beispielsweise in Richtung Nachhaltigkeit und Chancengleichheit, die Prozesse werden komplexer. Klassische Hierarchien und Arbeitsteilung werden dieser Komplexität nicht mehr gerecht.
WAS: | 68. Frühjahrskongress „Technologien und Bildung in hybriden Arbeitswelten“ der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft ausgerichtet von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und dem Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung Magdeburg |
WANN: | 2. bis 4. März 2022 |
WO: | Online-Veranstaltung (Livestream und Videokonferenzen) |
Der Präsident der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft, Prof. Dr. Oliver Sträter, betont, „dass die Herausforderungen der derzeitig vielfältigen Umbrüche und Entwicklungen in der Arbeitswelt eine arbeitswissenschaftlich fundierte gesunde und nachhaltige Arbeitsgestaltung benötigen“. Die Corona-Pandemie zeige – wie oft in der „Brennglas“-Analogie bezeichnet – zweierlei auf: „Zum einen muss menschengerechte Arbeit immer auch die sozialen Beziehungen mitdenken, zum anderen werden sich hybride Arbeitsformen etablieren – nicht nur, um die Übertragung des Virus zu vermeiden, sondern auch, um Distanzen ohne aufwendiges Reisen und damit klimaneutraler und zeitsparender zu überbrücken. Die Arbeitswissenschaft steht für diese ganzheitliche Betrachtung und wird eine entsprechende Schlüsselrolle in der digitalen Transformation übernehmen.“
Bei der Gestaltung der neuen, hybriden Arbeitswelt geht es um mehr als Anpassung an sich ändernde Bedingungen. Es geht auch um die Erweiterung menschlicher Leistungsvoraussetzungen und die Entwicklung neuer Kompetenzen, aber auch um die Entfaltung subjektiver Motive, Talente und Interessen in Bildungsprozessen. Diese Anforderungen an Forschung und Entwicklung kann keine Disziplin allein beherrschen. Daher diskutieren auf der Tagung Expertinnen und Experten aus allen Bereichen der Arbeitswissenschaft Potenziale und Risiken hybrider Arbeitswelten für Individuen, Organisationen und die Gesellschaft. Zentrale Eckpunkte der knapp 300 eingereichten Kongressbeiträge sind Veränderungen der Arbeitswelt und Veränderungsmanagement, Führung und Zusammenarbeit, psychische Beanspruchung und Prävention, neue digitale Technologien, digitale Assistenzsysteme, Beteiligung, Weiterbildung und Mitbestimmung sowie neue Arbeitsumwelten und hybride Arbeitsformen. Begleitet wird die Tagung von zwei Poster-Ausstellungen und Doktorandenwerkstätten sowie Podcasts zu ausgewählten Themen des Kongresses.
Auf der Abendveranstaltung bieten der Germanist und Kulturwissenschaftler PD Dr. Sebastian Böhmer und der Kabarettist und Jongleur Timo Wopp neue, überraschende und unterhaltsame Perspektiven auf das Thema des Kongresses. Und die Stadt Magdeburg wird in einer Videoinstallation von Stefan Haberkorn lebendig, wenn Magdeburger und Magdeburgerinnen ihre Stadt und Lieblingsorte authentisch vorstellen.
Gemeinsam mit den Vertreterinnen und Vertretern des bundesweiten Programmkomitees hat hierzu das Veranstalterteam ein Tagungsprogramm konzipiert, das Fragen der digitalen Transformation unter den Aspekten von
- Technologie in hybriden Arbeitswelten – Prof. Dr. Julia Arlinghaus Lehrstuhl Produktionssysteme und -automatisierung, Fakultät für Maschinenbau, Direktorin des Fraunhofer IFF
- Bildung in hybriden Arbeitswelten – Prof. Dr. Michael Dick Fakultät für Humanwissenschaften, Professur Betriebspädagogik
- Neue flexible Arbeits- und Beschäftigungsformen – Anforderungen an Arbeitsgestaltung und Arbeitsorganisation – Dr. Sonja Schmicker Fakultät für Maschinenbau, Lehrstuhl für Arbeitswissenschaft und Arbeitsgestaltung
- Arbeit und Gesundheit – Prof. Dr. Irina Böckelmann Medizinische Fakultät, Bereich Arbeitsmedizin
multiperspektivisch beleuchtet.
Anmeldung für Medien
Für Fragen an das Veranstalterteam stehen die genannten Personen gern zu Verfügung. Medienvertreterinnen und -vertreter können sich bis zum 01.03.2022 kostenlos unter der Angabe von Name, Vorname, Redaktion und E-Mail-Adresse unter anmelden und erhalten digitale Zugangsdaten.