Schlagzeilen 2016
Guericke FM Radiokonzert mit LEA
Zum Jahresabschluss hat sich das Uniradio Guericke FM mit einem letzten Radiokonzert in die Weihnachtspause verabschiedet. Zu Gast war die Singer-Songwriterin LEA, die am Piano ihr Album „Vakuum“ vorstellte. Das einstündige Konzert wurde von den Radiomachern des Uniradios moderiert und begleitet. In Gesprächsblöcken hatten Musikbegeisterte die Chance, die junge Künstlerin und ihre Musik hautnah kennenzulernen.
Neues An-Institut für Neurorehabilitation der Universität Magdeburg
Als neues An-Institut mit dem Schwerpunkt Neurohabilitation ist das NRZ Magdeburg auf Antrag der Medizinischen Fakultät vom Senat der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg anerkannt worden. Die MEDIAN Klinik NRZ Magdeburg ist ein Neurologisches Zentrum für stationäre, ambulante und medizinisch-berufliche Rehabilitation.
Außenaufnahme der MEDIAN Klinik NRZ Magdeburg. (Foto: MEDIAN)
In dem Kooperationsvertrag ist festgelegt, dass Universität und An-Institut intensiv auf dem Forschungsgebiet der Neurorehabilitation und der restaurativen Neurologie mit dem Ziel zusammenarbeiten, ihre Forschungsaktivitäten aufeinander abzustimmen, die Forschungseinrichtungen beider Vertragsparteien optimal zu nutzen und eine enge Verbindung von Forschung und Lehre zu schaffen.
„Dies ist eine ganz neue Dimension der Kooperation und der wissenschaftlichen Anbindung“, betont der wissenschaftliche Leiter des An-Instituts, Prof. Dr. Michael Sailer, der die Stiftungsprofessur für Restaurative Neurologie und moderne Bildgebung an der Otto-von-Guericke Universität inne hatte und jetzt Ärztlicher Direktor der MEDIAN Klinik NRZ Magdeburg und Flechtingen ist. Mit der Gründung des An-Instituts für Neurorehabilitation am NRZ Magdeburg etabliert sich ein weiterer Partner im regionalen und internationalen Netzwerk am wissenschaftlichen Neurostandort Magdeburg.
Forschung für bestmögliche Teilhabe des Patienten
Eine intensive Neurorehabilitation ist vor allem nach einer Schädigung des zentralen Nervensystems wie nach einem Schlaganfall, nach einer Gehirn- oder Rückenmarksoperation oder einer entzündlichen Erkrankung wichtig, um wieder eine bestmögliche Teilhabe des Patienten zu erreichen. Prof. Sailer: „Die Forschung auf diesem Gebiet an der Magdeburger Uniklinik zusammen mit dem NRZ Magdeburg richtet sich auf die Untersuchung und Entwicklung neuer Strategien bei gestörter Motorik, Sprache oder Kognition. Das Ziel ist, eine positive Lernerfahrung zu aktivieren.“ Dies wird zum Beispiel mit der Methode untersucht, die als „Brain Computer Interface“ (BCI) bekannt ist.
Die vom Patienten produzierten Hirnsignale steuern die Stimulation der Muskulatur der gelähmten Extremität und unterstützen den Lernprozess. Die gezielte Förderung von Lernprozessen im Rahmen der Neuroplastizität spielt in der Neuro-Reha eine grundlegende Rolle, sodass in gezielten Projekten eine wissenschaftliche Aussage über die unterschiedlichen neuen und altbewährten Rehabilitationsstrategien mittels moderner Bildgebung vorgenommen werden kann.
Die Ziele des An-Institutes sind die Förderung einer grundlagenorientierten Forschung und die wissenschaftliche Begleitung rehabilitativer Prozesse in der Neurorehabilitation. Für die Zusammenarbeit der Hochschule mit der MEDIAN Klinik NRZ Magdeburg wurde eine vertragliche Kooperation gemäß § 102 des Hochschulgesetzes des Landes Sachsen-Anhalt eingegangen.
1,5 Millionen Euro für Infektionsforschung
Der Europäische Forschungsrat (ERC) hat Prof. Dr. Andreas Müller, Institut für Molekulare und Klinische Immunologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, einen mit knapp 1,5 Millionen Euro dotierten ERC Starting Grant bewilligt. Damit wird seinem Forschungsprojekt „Dissecting the interplay between the dynamics of immune responses and pathogen proliferation in vivo“ internationale wissenschaftliche Exzellenz bescheinigt. Prof. Müller leitet seit 2013 die Gruppe "Intravitalmikroskopie von Infektion und Immunität", die ihren Sitz an der Universität Magdeburg hat und gemeinsam vom Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig und der OVGU finanziert wird.
Prof. Müller ist einer von nur etwa 370 WissenschaftlerInnen aller Disziplinen jährlich europaweit, die diese begehrte Förderung erhalten. In der Kategorie „Infektion und Immunantwort“ können sich in Deutschland pro Jahr nur 2-3 Forscher einen ERC Starting Grant sichern. Dieser gibt Prof. Müller und seinem Team den finanziellen Freiraum, sich in den nächsten fünf Jahren ganz den spannenden wissenschaftlichen Fragen zu widmen.
Kernpunkt des ERC-Projekts ist die Frage, wie sich das Wachstum von Krankheitskeimen und das Immunsystem gegenseitig beeinflussen. Manche dieser Krankheitserreger können in Zellen eindringen und sich so vor den Abwehrmechanismen des Immunsystems verstecken. Einige Keime überleben und vermehren sich gar in Immunzellen, deren Funktion es eigentlich wäre, sie aufzunehmen und unschädlich zu machen. Ob und wie diese Zellen bemerken, dass sich ein Erreger in ihrem Inneren vermehrt, ist eine zentrale Frage des Projekts. Außerdem möchte Prof. Müller herausfinden, ob Immunzellen erkennen können, welche Keime am gefährlichsten sind, und beispielsweise zunächst die Erreger angreifen, die sich am schnellsten vermehren. Er erklärt: „Wir müssen die Zusammenhänge zwischen der Vermehrung von Krankheitserregern im Körper und dem Verhalten der Immunzellen verstehen. Dadurch können wir neue Strategien entwickeln, um Infektionen besser zu kontrollieren, wirksamere Impfstoffe zu designen und darüber hinaus können wir untersuchen, wie Krankheitserreger es schaffen, während einer Infektion resistent gegen die Antibiotikabehandlung zu werden.“ Denn Bakterien und Parasiten haben zahlreiche Strategien entwickelt, um dem Immunsystem und Medikamenten zu entgehen und sich ungestört zu vermehren. Zu wissen, wo genau und unter welchen Bedingungen sie sich im Gewebe ausbreiten können, ist deshalb eine Grundvoraussetzung für die Entwicklung besserer Medikamente.
Um all diese Fragen zu beantworten, hat die Arbeitsgruppe von Prof. Müller bereits eine innovative neue Methode entwickelt, mit der das Wachstum von Krankheitserregern live im lebenden Gewebe mikroskopisch sichtbar gemacht werden kann. Diese Methode passt extrem gut in das Forschungsumfeld des Immunologieschwerpunkts der Medizinischen Fakultät der OVGU, an dem seit Jahren eine große Expertise in neuen Mikroskopietechniken aufgebaut wird. Neben der Intravitalmikroskopie, mit der das Wechselspiel zwischen Zellen des Immunsystems und Krankheitserregern live verfolgt werden kann, bieten eigens in Magdeburg entwickelte Techniken wie die Multiepitop-Ligandenkartographie (MELK) die Möglichkeit, den Aufenthaltsort von Keimen bis ins kleinste molekulare Detail zu beschreiben. Auch die Vernetzung mit den Institutionen des Gesundheitscampus Immunologie, Infektiologie und Inflammation (GC-I³) und eine enge Zusammenarbeit mit dem HZI in Braunschweig sind von zentraler Bedeutung für das Projekt.
Im Zuge dieser Zusammenarbeit ist beispielsweise geplant, Immunzellen aufzureinigen, die während der Infektion entweder mit schnell oder langsam wachsenden Bakterien und Parasiten in Kontakt waren, und mit so genannten Transkriptomanalysen zu messen, ob in diesen Zellen durch die Vermehrung der Erreger spezifische Signalwege ausgelöst werden.
Langfristig soll das Projekt ergründen, wie zum Beispiel medikamentös, gezielt in die Regulation des Immunsystems eingegriffen werden kann. Denn solche Eingriffe sind ein extrem vielversprechender Ansatz zur Behandlung zahlreicher Krankheiten, von Autoimmunerkrankungen bis hin zu Krebs. Um die Immunantwort aber je nach Bedarf zu beeinflussen, ohne dass für die Patienten ein Risiko entsteht, ist ein detailliertes Verständnis der Signale nötig, mit denen die Zellen des Immunsystems aktiviert werden und mit denen sie miteinander kommunizieren.
Hack@Home Magdeburg
Microsoft sucht Deutschlands besten Coder! In Zusammenarbeit mit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg veranstaltet Microsoft am 21. und 22. Oktober 2016 (T1 10 Uhr – T2 14 Uhr) einen 24-stündigen Hackathon rund um Cloud-Lösungen der Zukunft. Es besteht die Möglichkeit, gemeinsam mit anderen Kommilitonen modernste Applikationen zu entwickeln und den Wandel zur Industrie 4.0 mitzugestalten. Während des Hackathons wird direkte technische Unterstützung von Microsoft-Experten in der Universität und Verpflegung rund um die Uhr geboten. Weiterhin besteht die Chance auf tolle Hardwarepreise.
Hier geht’s zum Registrierungsportal.
Gastroenterologen aus aller Welt treffen sich in Magdeburg
Etwa 400 Magen-Darm-Spezialisten aus über 30 Staaten werden beim diesjährigen Kongress der European Helicobacter Microbiome Study Group (EHMSG) vom 15. bis 17. September 2016 in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt erwartet. Präsident der internationalen Vereinigung und Gastgeber der diesjährigen Tagung ist der Magdeburger Professor Peter Malfertheiner, Direktor der hiesigen Universitätsklinik für Gastroenterologie, Hepatologie und Infektiologie.
Er kündigt an: „Vorgestellt werden neueste Forschungsergebnisse zur Infektion mit Helicobacter pylori, ein Bakterium das bei Betroffenen immer eine Gastritis, also eine chronische Magenschleimhautentzündung auslöst. Dies muss nicht mit Schmerzen verbunden sein. Bei jedem fünften bis zehnten Betroffenen führt er jedoch zu Geschwüren und erhöht insgesamt das Risiko, an Magenkrebs zu erkranken.“ Erstmals werden die neuen internationalen Leitlinien zur Behandlung der H. pylori-Infektion präsentiert. Inzwischen gibt es Erkenntnisse, dass die frühzeitige Behandlung des Magenbakteriums vor der Entstehung von Magentumoren schützt, die sich bei einer unbehandelten jahrelang bestehenden Schleimhautentzündung im Magen entwickeln können. „Nach heutigen Schätzungen könnten so fast drei Viertel der Magenkarzinome verhindert werden“, ist Prof. Malfertheiner überzeugt.
Ein weiterer Schwerpunkt des Kongresses liegt auf dem Gebiet des Darm-Mikrobioms. In den letzten Jahren wurde dessen entscheidende Bedeutung für die Erhaltung der Gesundheit und Entstehung von Krankheiten bekannt. Im Darm eines jeden Menschen leben hunderte Bakterienarten. Zusammen bilden sie das Mikrobiom. Forscher glauben, dass ihre richtige Zusammensetzung Krankheiten vorbeugen kann. Mit Bezug zu Verdauungsorganen wie Magen, Leber, Darm, Pankreas und darüber hinaus mit Einfluss auf Stoffwechselvorgänge im menschlichen Organismus gibt es eine Reihe neuer Erkenntnisse zur Bedeutung des Darm-Mikrobioms, nicht zuletzt auch durch den Zusammenhang von Veränderungen der bakteriellen Zusammensetzung im Darm mit neurologischen Erkrankungen.
Auch eine Aktion für die Magdeburger ist geplant
Für die Bevölkerung wird während des internationalen Treffens als ein besonderer Höhepunkt ein sogenanntes „Public-Awareness Event“ am 16. und 17. September im Rotehornpark an der Stadthalle stattfinden. An einem begehbaren Magen-Modell können sich interessierte Besucher über die Vorsorge, Diagnostik und Behandlung von Magen-Erkrankungen informieren und Experten befragen.
Organisiert wird diese Aktion von der Healthy Stomach Initiative, einem internationalen Expertenbündnis, das sich der Aufgabe widmet, das Bewusstsein für einen gesunden Magen durch entsprechende Ernährung und Lebensstil stärker in die Öffentlichkeit zu tragen sowie Strategien zu propagieren, um den Magen beispielsweise vor Medikamenten und anderen Schadstoffen besser schützen zu können. Ein großer Teil der Weltbevölkerung leidet an funktionellen Magenbeschwerden.
Einer der vier Gründungsmitglieder dieser weltweiten Initiative ist der Magdeburger Klinikdirektor Prof. Dr. Peter Malfertheiner. Mit öffentlichen Events treten Wissenschaftler dieser Organisation in verschiedenen Staaten, wie im September in Magdeburg, in Erscheinung, um durch Aufklärungsarbeit das Bewusstsein für eine bessere Magengesundheit zu forcieren.