Mit dem Diskus nach Taipei
“Die Teilnahme war ein emotionales Erlebnis und sehr motivierend für die nächste Zeit und meine weiteren Ziele. Gleichzeitig war es auch eine Belohnung für die viereinhalb Jahre hartes Training, um bis hierhin zu kommen“, erzählt Torben Brandt über seine Teilnahme an der Universiade 2017 in der Disziplin Diskuswurf.
Zum Diskuswerfen ist der Student der Wirtschaft und Verwaltung/Sport über Umwege gekommen. Als er bei einem Halbmarathon der schnellste seiner Altersklasse wurde und auch Sportler vom Sportclub Magdeburg hinter sich gelassen hat, nahm er seinen Mut zusammen und versuchte es selbst bei dem Verein. Schnell wurde klar, dass seine körperliche Voraussetzung sich besser zum Werfen eignet, als zum Laufen. Ein Trainer erkannte sein Talent und so begann sein Training in der Disziplin Diskuswurf.
Nach viereinhalb Jahren des Trainings wurde Torben Brandt durch seine Leistungssteigerung ein klarer Kandidat für die Universiade, die etwa 13.000 studierende Sportlerinnen und Sportler aus über 150 Ländern zu sich lockt und somit das drittgrößte Turnier der Welt ist. Dieses Jahr haben sich die Spitzensportler im der taiwanesischen Hauptstadt Taipei zum Wettkampf zusammengefunden.
Torben Brandt bei der Universiade in Taipei (Foto: privat)
Nicht nur das Messen mit den Teilnehmern war für Torben Brandt spannend, auch das Kennenlernen der verschiedenen Nationen und Kulturen war für ihn ein besonderes Erlebnis. „Am besten konnte man die anderen Nationen beim Essen kennenlernen, mal habe ich mit Japanern gespeist, mal mit Südafrikanern, Slowenen, Rumänen oder Finnen. Am Essenstisch hatte man Zeit für Gespräche und durch die sehr große Auswahl an Speisen, hat man auch viel mehr von der Kultur und deren Gewohnheiten mitbekommen. Es war fantastisch und ein ganz anderes Level von gegenseitiger Achtung und Wertschätzung“, schwärmt der Diskuswerfer.
Besonders in Erinnerung bleiben wird dem Spitzensportler die Gastfreundschaft und Begeisterung für die Teilnehmer der Universiade, die sie von den Einheimischen erfahren haben. „Wir wurden frenetisch gefeiert, die Leute standen Spalier. Die Stadien waren voll und an den Straßen standen kilometerlang Menschen, die uns zujubelten. Ich bin sehr dankbar dafür.“
Ansporn von außen und Unterstützung von der Uni
Die Zustimmung der Menschen ist für ihn ein Ansporn, mit dem Sport weiter zu machen. Denn sein Studium mit dem Sport zu verbinden erfordert viel Disziplin, Ehrgeiz und Ausdauer von ihm. „Durch den Sport erlebe ich leider wirklich viele Einschränkungen. Zum Beispiel wäre ich gerne öfter in der Universität. Manchmal gibt es Semester, an denen ich zwei Mal auf dem Campus bin. Ich würde mich gerne mehr ins Studentenleben einbringen. Debatten führen über Politik und das Weltgeschehen. All das, was der süße Nebengeschmack der Universität so mit sich bringt, fehlt mir. Beim Feiern findet man mich doch ein-zweimal, wo ich dann einfach mal Student bin“, erzählt der 22-Jährige.
„Die Universität Magdeburg spielt bei der Förderung meiner Karriere eine sehr große Rolle, im Vergleich zu vielen anderen Universitäten wird hier viel für Sportler gemacht, was mir überhaupt die Chance ermöglicht hat, Leistungssport zu betreiben. Vielleicht könnte man die Sportler noch anders würdigen, aber ansonsten erfüllt die Universität ihre Verantwortung“, so Torben Brandt.
Für die Zukunft hat sich der Student zum Ziel gesetzt, die Universität als qualifizierter und engagierter Lehrer zu verlassen und vielleicht noch einen Abschluss mehr zu machen. Im Sport möchte er sich weiterhin so gut entwickeln und seine Performance stabilisieren.