Magdeburger sind mit ihrem Roboter Vizeweltmeister
Ein Team der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ist im australischen Sydney Vizeweltmeister im Roboterwettkampf geworden. Das Team RobOTTO hat eine der weltweit besten Leistungen im Programmieren eines Roboters beim RoboCup, der Weltmeisterschaft im Roboter-Programmieren, gebracht. Auf einem Parcours musste er Arbeitsaufgaben lösen.
Herausforderungen in Sydney
Mit YouBot so heißt der Magdeburger Roboter ist das Team zur Weltmeisterschaft angetreten. YouBot kann sich selbstständig bewegen und navigieren. Dafür benutzt er einen Laserscanner und eine Kamera. Er kann Objekte mit Hilfe der Kamera erkennen. Die Objekte kann er greifen, transportieren und wieder auf einem Tisch platzieren. Diese Funktionen braucht er in der „@work“-Liga, in der das RobOTTO-Team antritt. Dabei werden Szenarien aus der Industrie durchgespielt. Der Roboter muss zum Beispiel Objekte transportieren, aufnehmen, ablegen und darf dabei nirgends gegenstoßen. Er muss Gegenstände, zum Beispiel Würfel und drei- oder viereckige Zylinder, in passende Löcher einfädeln. Dass er das alles schafft, muss das Team erst programmieren: Er muss unter anderem stehenbleiben oder die Fahrtrichtung wechseln, sobald seine Kamera oder Sensoren ein Hindernis erkennen.
Mit der Leistung in Sydney ist das Team zufrieden. „Es war diesmal unglaublich anstrengend“, sagt Dr.-Ing. Christoph Steup, Teamkapitän und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Fakultät für Informatik der Uni Magdeburg, „aber wir haben einen fantastischen 2. Platz gemacht. Es trennen uns nur 85 Punkte vom 1. Platz bei einer Gesamtpunktzahl von rund 4000.“ Damit seien sie auf einem Niveau mit dem Weltmeister vom letzten Jahr, so der Wissenschaftler.
Studierende und Wissenschaftler arbeiten zusammen
Zwei wissenschaftliche Mitarbeiter, mehrere Studentinnen und Studenten aus den Fakultäten für Informatik, Maschinenbau und Elektrotechnik und Informationstechnik der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, eine Lehrerin sowie der Lehrstuhl Computational Intelligence und das zugehörige Sekretariat arbeiten bei RobOTTO mit. Der Lehrstuhl kümmert sich um Räume, Beschaffung von Hardware, Organisation und Finanzen. Die Arbeit am „YouBot“ leisten vor allem die Wissenschaftler und Studierenden.
Auf den RoboCup hatte sich das Team schon lange vorbereitet: Einmal in der Woche treffen sich die Mitglieder im „SwarmLab“, einem Labor an der Fakultät für Informatik, um zu planen, konstruieren, programmieren und diskutieren. Einmal im Monat verbringen die „RobOTTOs“ ein ganzes Wochenende an der Uni, um ihre Arbeit auszutesten. Sie bauen wadenhöhe Wände auf, Hindernisse und Gegenstände wie bei der Weltmeisterschaft und testen ihre Konstruktionen und Programmierungen.
Im Mai hatte das „Team RobOTTO“ bereits den 2. Platz bei den „GermanOpen 2019“ erarbeitet, die auf dem Messegelände Magdeburg stattgefunden hatten. „Wir freuen uns, dass wir beim WorldCup eine bessere Leistung als bei den GermanOpen erbracht haben“, sagt Informatikern Prof. Dr.-Ing. Sanaz Mostaghim, die das Team betreut, „die Bemühungen haben sich definitiv gelohnt!“
Ein besonderes Teammitglied
Als ganz besonderes Teammitglied ist Oppenheimer immer dabei: Oppenheimer ist der Teamhund. Seine Aufgabe ist die moralische Unterstützung. „Wettbewerbe sind immer anstrengend“, erklärt Sanaz Mostaghim, „insbesondere, wenn wir Leistungsdruck haben wie im Sport. Bei uns ist der Druck noch stärker, denn sobald der Roboter läuft, kann der Entwickler nichts mehr ändern. Der Sportler kann seine Geschwindigkeit während Laufzeit anpassen.“ Ein moralischer Unterstützer sei daher sehr wichtig und „wir lieben Oppi“, sagt die Betreuerin. Leider hatte er das Team nach Sydney nicht begleiten können.