Uni Magdeburg nutzt Gründungspotenzial internationaler Studierender
Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg sucht nach neuen Wegen, internationale Studierende auf dem Weg in die unternehmerische Selbstständigkeit zu unterstützen. Dafür wurde im Rahmen des neuen Transfer- und Gründerprojekts TUGZImpuls die International Start-up School weiterentwickelt. Hier können internationale Studierende in englischsprachigen Programmen auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene, gründungsrelevante Qualifikationen erlangen. Auf Informationsveranstaltungen, Workshops und durch eine intensive Betreuung werden sie mit dem nötigen Wissen und Ressourcen für die Gründung eines eigenen Unternehmens in Sachsen-Anhalt ausgestattet. Künftig soll daraus ein Netzwerk internationaler Gründerinnen und Gründer an der Universität entstehen und den Gründerstandort Magdeburg etablieren.
„Wir sollten das Potenzial, aus unseren über 3.000 internationalen Studierenden Gründerinnen und Gründer sowie Innovationskraft für das Land Sachsen-Anhalt zu generieren, nicht unterschätzen“, so der Rektor der Universität Magdeburg, Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan. „800 Inderinnen und Inder in technischen Masterstudiengängen auf dem Unicampus zu ignorieren, können wir uns schlichtweg nicht leisten.“
neotiv ist Leuchtturm im Osten
Absolventinnen und Absolventen der International Start-up School arbeiten aktuell in regionalen Start-ups wie Embever (Sujan Adhikari, Masterstudent aus Nepal) oder neotiv (Axel Garcia, Masterstudent aus Venezuela).
Neotiv sucht digitale Lösungen zur frühzeitigen Erkennung von Gedächtnisproblemen. Das Team aus Naturwissenschaftlern, Softwareentwicklern und Medizinern entwickelte dafür eine mobile App. „Das Start-up hat es auf die Liste der Leuchttürme im Osten geschafft und ist damit laut dem Wirtschaftsmagazin ‚Wirtschaft und Markt‘ eines der 150 innovativsten Unternehmen in den neuen Bundesländern“, so Dr. Gerald Böhm, Leiter des TUGZ.
Seit 2017 werden alle Unterstützungsstrukturen an der Universität Magdeburg für Gründerinnen und Gründer im Transfer- und Gründerzentrum TUGZ gebündelt. Die Angebote reichen von der Start-up School über CoWorking-Spaces bis hin zu Gründungslaboren. 12 dieser MakerLabs stehen Studierenden und Mitarbeitenden an der Universität Magdeburg zur Verfügung, um Ideen zu testen, Prototypen herzustellen und Businesspläne zu entwickeln. Die Angebote reichen von wirtschaftswissenschaftlichen Labs wie dem FinTechLab über sportwissenschaftliche Angebote im Performance Lab bis hin zu ingenieurtechnischen Inkubatoren wie dem FabLab.
„Wie in einem Brutkasten sollen unternehmerische Ideen heranwachsen und zur Marktreife gelangen“, erläutert Dr. Gerald Böhm. „Knapp 390 Gründungsinteressierte haben unsere MakerLabs bisher genutzt. Diese fördern dabei nicht nur das Gründertum in Sachsen-Anhalt, sondern sie steigern auch die Attraktivität der MINT-Studiengänge an der Universität Magdeburg durch die Verzahnung mit Studierendenprojekten oder Abschlussarbeiten, fördern so die Kreativität und Praxisnähe der Absolventen und Absolventinnen.“
Beim aktuellen Gründungsradar erreichte die Universität Magdeburg bei den mittelgroßen Universitäten Deutschlands Platz 11 von 54, im Segment „Gründungsunterstützung“ belegte sie im bundesweiten Vergleich den zweiten Platz hinter dem Gesamtsieger, der Universität Oldenburg.