Fachkräfte für die Halbleiter- und Mikroelektronik aus Sachsen-Anhalt

02.12.2024 -  

Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg beteiligt sich ab sofort als einzige Einrichtung des Landes Sachsen-Anhalt an einer im November gestarteten Initiative des Bundes, um in den kommenden Jahren gezielt Fachkräfte für die Mikroelektronik auszubilden. Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF mit über 12 Millionen Euro geförderten Verbundprojekts skills4chips ist der Aufbau einer nationalen Bildungsakademie für die Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik. Dort soll mit innovativen und zeitgemäßen Personalentwicklungsmodulen in den Mikro- und Nanotechnologien auf die Herausforderungen des wachsenden Fachkräftebedarfs sowie auf die damit einhergehenden Veränderungen am Arbeitsmarkt reagiert werden können. Unter dem Namen Microtec Academy werden Qualifizierungsangebote entlang der gesamten Bildungskette von der Berufsorientierung über die duale Ausbildung, den Quereinstieg sowie die Fort- und Weiterbildung angeboten und einer Vielzahl potenzieller Nutzerinnen und Nutzer zugänglich gemacht.

Maßgeschneiderte Bildungsangebote für alle Niveaustufen

„Durch die Wiederaufnahme der Berufsausbildung von Mikrotechnologen, den im Wintersemester 2023/24 gestarteten Studiengänge Advanced Semiconductor Nanotechnologies, Computational Methods in Engineering und AI Engineering sowie einem geplanten Doktorandenprogramm stehen auf dem Unicampus bereits maßgeschneiderte Bildungsangebote für alle Niveaustufen bei der Ausbildung von Fachkräften zur Verfügung“, so Unirektor Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan. Damit würden langfristig auch internationale Studierende und Promovierende gewonnen werden sowie ein belastbares Netzwerk von Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik geschaffen.

Die am Rektorat angesiedelte Stabsstelle Mikrotechnologie der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg erarbeitet in diesem Rahmen gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Berufspädagogik, Schwerpunkt Entwicklung gewerblich-technischer Berufe, und dem Lehrstuhl für Wirtschaftspädagogik der Universität ein zielgruppenspezifisches und durchlässiges Aus-, Fort- und Weiterbildungskonzept. 

„Wir werden mit diesem Qualifizierungsangebot die Rolle der Universität als Fachkräfteschmiede Sachsen-Anhalts und Mikroelektronik-Standort nachhaltig stärken“, so der Projektleiter Dipl.-Ing. Jörg Vierhaus. Die Microtec Academy vernetze bundesweit alle erforderlichen Player aus den Bereichen Bildung, Forschung und Industrie, so der Ingenieur: „Das macht es uns als Universität möglich, auch überregional und für alle Zielgruppen entlang der Bildungskette passgenaue Angebote zu bündeln. Darüber hinaus erschließen wir durch die abgestimmte Zusammenarbeit im Projektverbund neue Qualifizierungswege. Zum Vorteil der Menschen und der Branche gewinnen wir also die so dringend benötigten Fachkräfte.“

Hervorzuheben sei dabei, so die Wirtschaftspädagogin Prof. Dr. Dina Kuhlee, „dass die Qualifikationsangebote curricular aufeinander aufbauen und miteinander vernetzt sind und über die verschiedenen Qualifikationsstufen beruflicher und akademischer Bildung auch vorgelagerte Aspekte der Berufsorientierung bereits mitdenken und berücksichtigen“. 

 

Ansprache neuer Zielgruppen

Die Aufmerksamkeit bei den Angeboten läge darüber hinaus auf der Ansprache neuer Zielgruppen sowie der Qualifizierung von Ausbildungsverantwortlichen und Lehrkräften, ergänzt Co-Projektleiter Junior-Prof. Dr. Andreas Zopff vom Lehrstuhl für Berufspädagogik der Universität Magdeburg. „Neue digitale Lösungen wie ein virtuelles Technologielabor auf dem Campus werden künftig innovative orts- und zeitunabhängige Qualifizierungsmaßnahmen ermöglichen sowie Kapazitätsengpässe abmildern.

Das Projektkonsortium des Verbundprojekts skills4chips besteht neben der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg aus sechs weiteren Verbundpartnern mit unterschiedlicher Expertise: dem Ferdinand-Braun-Institut Berlin als Verbundkoordinator, dem regionalen Berufsbildungszentrum des Kreises Steinburg, dem Institut für Mikrotechnik der Technischen Universität Braunschweig, dem Fachbereich Informatik und Mikrosystemtechnik der Hochschule Kaiserslautern, dem microTEC Südwest e. V. sowie dem IVAM Microtechnology Network. Weitere Kooperations- und Netzwerkpartner aus ganz Deutschland wie die Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD) und Silicon Saxony unterstützen das Leitprojekt, um die Fachkräftesicherung in der Mikroelektronik und Mikrosystemtechnik voranzutreiben.

 

Bild zum Download

Bild 1 // Bildunterschrift: Prof. Dina Kuhlee, Prof. Andreas Zopff und Jörg Vierhaus (v.l.n.r.) im Reinraum der Universität Magdeburg, der für die Aus- und Weiterbildung von Fachkräften eine zentrale Rolle spielt. Foto: Jana Dünnhaupt

Letzte Änderung: 17.12.2024 - Ansprechpartner: Katharina Vorwerk