Neuer Studiengang AI-Engineering erfolgreich gestartet
Der erste gemeinsame Studiengang von fünf Hochschulen des Landes Sachsen-Anhalt „AI Engineering – Künstliche Intelligenz in den Ingenieurwissenschaften" ist vor wenigen Tagen mit den ersten 22 Studierenden auf dem Magdeburger Unicampus gestartet. In diesem bundesweit einzigartigen Studienmodell absolvieren sie zunächst ein viersemestriges Grundlagenstudium an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Anschließend haben die Studierenden die Möglichkeit, ein Vertiefungsstudium an einer weiteren der insgesamt fünf beteiligten Hochschulen zu beginnen:
- Fertigung, Produktion und Logistik an der Universität Magdeburg,
- Agrarwirtschaft und -technik an der Hochschule Anhalt,
- Mobile Systeme und Telematik an der Hochschule Harz,
- Green Engineering an der Hochschule Merseburg oder
- Biomechanik und Smart Health Technologies an der Hochschule Magdeburg-Stendal.
„Durch die Kooperation der Hochschulen steht den Studierenden ein ungewöhnlich breites Ausbildungsangebot zur Verfügung“, so Prof. Dr. Susanne Schmidt, Prorektorin für Studium und Lehre der Universität Magdeburg. „Die Absolventinnen und Absolventen werden künftig als dringend benötigte Fachkräfte in der Lage sein, innovative KI-Lösungen an der Schnittstelle zu den Ingenieurwissenschaften in den verschiedenen Anwendungsdomänen und darüber hinaus zu entwickeln.“ Die Entwicklung und Implementierung dieses kooperativen Studiengangs an der Schnittstelle von KI und Ingenieurwissenschaften habe in der gesamten Hochschullandschaft großes Interesse geweckt, so Schmidt weiter. „Das Modell kann ein Leuchtturm sein für die Gestaltung weiterer gemeinsamer Studiengänge im Land Sachsen-Anhalt und Raum für Kooperation und Synergien auch über den Studiengang hinaus schaffen.“
Der gemeinsame Studiengang werde die nächste Generation von Ingenieurinnen und Ingenieuren auf die Herausforderungen der digitalen Zukunft vorbereiten, erklärt Prof. Dr. Sebastian Stober, Inhaber des Lehrstuhls für Künstliche Intelligenz an der Universität Magdeburg. „Wir waren uns bewusst, dass die dafür notwendige Breite und Tiefe eines Studienangebotes nicht allein von unserer Universität abgedeckt werden kann. Durch die Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen haben wir eine starke Partnerschaft in Sachsen-Anhalt geschaffen, von der die Studierenden profitieren.“ Dabei sei die Entwicklung des Studiengangs herausfordernd gewesen, so Stober weiter. „Es gibt zu dem Studiengang kein Referenzmodell, das heißt, man entwickelt nicht den nächsten Maschinenbau-Studiengang, sondern etwas grundständig Neues, das die Interdisziplinarität zwischen Künstlicher Intelligenz und Ingenieurwissenschaften in den Vordergrund stellt.“ Nicht zuletzt fördere die Zusammenarbeit über Hochschulgrenzen hinweg aber auch den Austausch unterschiedlicher didaktischer Ansätze in der Lehre sowie die Zusammenarbeit in Forschungsprojekten.
Dabei stoße der Studiengang auch bei Unternehmen auf großes Interesse, so der Studienfachberater und Koordinator des Verbundprojekts, Johannes Schleiß, von der Universität Magdeburg. „Die Nachfrage aus unserem Unternehmensnetzwerk zeigt Bedarfe, die wir mit der aktuellen Kohorte nicht annähernd decken können.” Den Studierenden werde durch die Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen bereits im Studium die Möglichkeit gegeben, sich in realen Anwendungskontexten auszuprobieren.
Die Entwicklung des Studiengangs wurde im Rahmen der BMBF-Initiative „KI in der Hochschulbildung“ gemeinsam von Bund und Land Sachsen-Anhalt gefördert.