Neue Weiterbildungen für Fachkräfte in der Wasserstoffwirtschaft
Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg startet ein Weiterbildungsangebot für Fachkräfte in der grünen Wasserstofftechnologie. In einer Seminarreihe informieren Expertinnen und Experten über aktuelle Trends, Forschungsergebnisse und Herausforderungen. Die Seminare sind kostenfrei und finden online statt.
Das erste Seminar findet am 21. Juni 2023 unter dem Thema „Lastflexibilisierung“ statt und richtet sich mit dem speziellen Fokus an Geschäftsführungen, technische Leitungen oder Controller. Der Referent ist Prof. Martin Wolter vom Lehrstuhl für Elektrische Energiesysteme der Universität Magdeburg. Er ist Fachexperte im Bereich der elektrischen Energiesysteme und informiert über Nutzungsformen und Rahmenbedingungen, die den Einsatz des Energieflexibilitätspotentials beeinflussen.
Am 4. Juli 2023 schließt sich ein Vortrag über Änderungen des EU-Rechts und des Umweltrechts an. Die Referatsleiterin für Europäische Energie- und Klimapolitik der Deutschen Industrie- und Handelskammer DIHK, Frau Josephine Möslein, spricht über die Konsequenzen der Neugestaltung der EU-Richtlinie für Erneuerbare Energien. In dem hybrid gehaltenen Vortrag wird die Juristin über europarechtliche Anpassungen, den Einfluss dieser Änderungen und die möglichen kurz- und langfristigen Strategien informieren. Anschließend steht sie in einer offenen Diskussionsrunde für Fragen zur Verfügung.
Im Herbst 2023 startet dann eine weitere Vortragsreihe zum Thema grüne Wasserstofftechnologie. Sie richtet sich an alle Interessierten und beginnt am 21. September 2023 mit dem Vortrag „Die potentielle Rolle von Wasserstoff für die Energiewende - Herausforderungen, Chancen und Risiken aus ganzheitlicher Sicht“. Der Referent Herr Professor Fischedick ist Geschäftsführer des Wuppertal Institutes. Sein Vortrag beleuchtet die potentielle Bedeutung von Wasserstoff für das Erreichen der zentralen Ziele der Energiewende, insbesondere Klimaschutz und Versorgungssicherheit. Dabei werden die zentralen Herausforderungen (z.B. nachhaltige Erzeugungsoptionen für den Wasserstoff, primäre Einsatzbereiche, Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur) ebenso benannt, wie Chancen (Aufbau einer neuen resilienten und wenig verletzlichen Energieinfrastruktur) und Risiken (z.B. begrenzte Umsetzungsgeschwindigkeiten, Gefahr der Exklusion von potentiellen Verbrauchergruppen u.a. im Bereich des Mittelstands). Im Mittelpunkt des Vortrags steht insofern eine multi-kriterielle Bewertung und Einordnung von Wasserstoff. Eine Anmeldung ist erforderlich, der Eintritt ist kostenfrei.
Neues Bildungsnetzwerk für digitale Wasserstofftechnologie
Diese neuen Weiterbildungsangebote sind Teil des Strukturwandelprojekts H2 Competence Hub. Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Windenergiesysteme IWES in Bremerhaven, der Hochschule Merseburg und der Hochschule Anhalt wird an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ein zentraler Knotenpunkt für Aus- und Weiterbildung im Bereich digitale Wasserstofftechnologie aufgebaut. Dazu wird ein regionales Bildungsnetzwerk etabliert, aber auch eigene Weiterbildungsangebote entwickelt.
Ziel des vom Bund finanzierten Strukturwandelprojektes für die Region ist es, durch die enge Zusammenarbeit von Wissenschaft und Wirtschaft die Kompetenzen der Region im Bereich digitale Wasserstofftechnologien zu stärken und den Transfer zwischen beruflicher und wissenschaftlicher Weiterbildung zu erhöhen. Durch die Zusatzqualifizierung der Fachkräfte des Landes sollen die Bedarfe der Industrie schnell und modular gedeckt werden. Finanziert wird das Vorhaben mit 2,5 Millionen Euro aus den Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) aus der Förderrichtlinie zur Stärkung der Transformationsdynamik und Aufbruch in den Revieren und an den Kohlekraftwerksstandorten (STARK).