Weitere Heisenberg-Professur für Uni Magdeburg
Der Chemiker Prof. Dr. rer. nat. Jan von Langermann ist an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg auf eine „Heisenberg-Professur" berufen worden. Diese von der Deutschen Forschungsgemeinschaft DFG finanzierte Exzellenzberufung hat zum Ziel, herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf eine wissenschaftliche Leitungsposition vorzubereiten und in dieser Zeit weiterführende Forschungsthemen zu bearbeiten.
Jan von Langermann hat am Institut für Chemie der Universität Magdeburg seine Professur angetreten. Seine Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen an der Schnittstelle von Natur- und Ingenieurwissenschaften auf dem Gebiet der angewandten Biokatalyse. Dabei geht es um den Einsatz biobasierter Katalysatoren, um Chemikalien herzustellen, die als Bausteine für pharmazeutische und agrochemische Produkte dienen. Ein wichtiges Beispiel dafür sind Enzyme, die in allen biologischen Systemen vorkommen und dort zahlreiche biochemische Reaktionen beschleunigen, ohne dabei verbraucht zu werden. „Wir zielen in unserer Forschung auf neuartige Kombinationen solcher Biokatalysatoren, die bestimmte chemische Reaktionen dann ermöglichen oder die die daraus entstehenden Chemikalien einfach besser machen.“ So könnte künftig die industrielle Herstellung solcher für die Pharmazie oder Agrochemie benötigter Chemikalien präziser und kostengünstiger gestaltet werden.
Sein Forschungsgebiet liege konkret an der Schnittstelle der Disziplinen Chemie, Biologie und der Verfahrenstechnik und nehme interessante Entwicklungen aus all diesen Bereichen auf, so von Langermann. „Es ist einfach spannend, aktuelle Forschung aus diesem reichhaltigen Angebot der unterschiedlichen Disziplinen zu kombinieren und damit grundlagenwissenschaftlich chemisch-synthetische Probleme anzugehen.“ Die Herausforderung dabei sei, sowohl die Vorteile als auch gleichzeitig die Grenzen der jeweiligen Einzeldisziplinen zu definieren und dann mit diesem Wissen die chemisch-synthetischen und technischen Methoden clever zu kombinieren. „Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg bietet mir dafür ein ideales Umfeld mit der perfekten Vernetzung der Natur- mit den Ingenieurwissenschaften“, so von Langermann zu seinem Wechsel von der Universität Rostock nach Magdeburg. „Das gilt sowohl für die Forschung als auch für die interdisziplinären Studiengänge, die hier angeboten werden.“
Kurzvita
Prof. Jan von Langermann hat nach dem Chemiestudium und seiner Promotion in Technischer Chemie an der Universität Rostock zunächst als Postdoktorand am Max-Planck-Institut in Magdeburg geforscht. Ein weiterer Postdoc-Aufenthalt führte ihn nach Minneapolis, bevor er 2013 an die Universität Rostock zurückkehrte. Dort leitete er die Nachwuchsgruppe Biokatalytische Systeme im Institut für Chemie. Zusätzlich absolvierte er Kurzaufenthalte beim britisch-schwedischen Pharmaunternehmen AstraZeneca und einer Arbeitsgruppe in Prag, wo er sich mit verfahrenstechnischen Fragestellungen beschäftigte. 2020 habilitierte er im Fach Chemie. Er erhielt bereits wichtige Wissenschaftspreise, darunter den Jochen-Block-Preis der Deutschen Gesellschaft für Katalyse 2020, und eine Reihe von Stipendien. Seit 2022 ist er Mitglied im renommierten DFG-Heisenberg-Programm und wurde im September 2022 auf die Heisenberg-Professur an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg berufen.
Bilder zum Download
Bild 1 // Foto: Jana Dünnhaupt / Uni Magdeburg // Bildunterschrift: Prof. Dr. rer. nat. Jan von Langermann