Austausch zwischen den Generationen
Vor genau 25 Jahren wendete sich die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg erstmals mit dem Weiterbildungsangebot „Studieren ab 50“ an ältere Erwachsene, die sich für wissenschaftliche Fragen interessieren und ihr Wissen vertiefen möchten. Waren es anfänglich 15 Personen, die die Vorlesungen und Seminare besuchten, ist die Zahl inzwischen auf rund 800 pro Jahr gestiegen. Etwa 15.000 Senioren-Studierende haben sich insgesamt über die Jahre an der Universität eingeschrieben. Die ältesten Teilnehmer waren über 90 Jahre alt.
Mit einer Festveranstaltung wird das Jubiläum des Studienangebots am 20. März 2018 begangen. In ihren Festvorträgen werden der Historiker Prof. Dr. Martin Dreher über „Altern und Alter in der Antike“ und der Informatiker Prof. Dr.-Ing. Andreas Nürnberger über „Digitalisierung in Wissenschaft – Wirtschaft – Gesellschaft“ sprechen. Am Nachmittag stellen die Teilnehmenden am Kontaktstudium „Studieren ab 50“ in Workshops ihre Ergebnisse aus verschiedenen Forschungsprojekten vor.
WAS: | Festveranstaltung zum 25-jährigen Bestehen der Studienform „Studieren ab 50“ an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg |
WANN: | 20. März 2018, 10 bis 17 Uhr |
WO: | Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Universitätsplatz 2, Hörsaal 1, Gebäude 26 (Festvorträge) Gebäude 05 (Workshops zu Forschungsergebnissen aus den Projekten) |
„Digitalisierung, gesellschaftliche Entwicklungen und ökonomische Globalisierung verlangen auch von älteren Erwachsenen, sich immer auf den neuesten Stand an Wissen zu bringen. Deshalb müssen wissenschaftliche Erkenntnisse auch am Ende des Berufslebens für Interessierte zugänglich bleiben. Und natürlich bewirken die Teilnehmer und Teilnehmerinnen am Programm ‚Studieren ab 50’ in der Gemeinschaft von Lernenden und Lehrenden eine stetige Weiterentwicklung der Universität“, unterstreicht Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan, Rektor der Universität Magdeburg.
„Studieren ab 50“ an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Foto: Harald Krieg/Universität Magdeburg)
Lebenserfahrung trifft auf jugendlichen Elan
Unter dem Motto „Jung und Alt studieren gemeinsam“ können sich die Seniorinnen und Senioren an der Universität Magdeburg nach eigener Wahl in Vorlesungen und Seminaren weiterbilden und sich mit neuesten Forschungsergebnissen verschiedenster Wissenschaften vertraut machen. Über den Aspekt des lebenslangen Lernens hinaus, hat das Seniorenstudium auch eine hohe soziale Komponente: das Miteinander der Generationen durch den Kontakt der berufserfahrenen Seniorenstudierenden mit den jungen Studierenden. Lebenserfahrung trifft auf jugendlichen Elan – davon profitieren beide Seiten, denn den Hörsaal teilen sich die Studiereden im 3. Lebensalter mit ihren jungen Kommilitonen. „Jeder Teilnehmer erhält den eigens für ‚Studieren ab 50’ erstellten Studienführer, aus dem individuell Lehrveranstaltungen ausgewählt werden können“, erläutert der Leiter des Studienangebots Olaf Freymark. „Großes Interesse finden immer wieder die Vortragszyklen aus den Fächern Geschichte, Philosophie, Germanistik, Politik, Psychologie sowie Technik- und Ingenieurwissenschaften. Gut besucht sind Projekte des forschenden Lernens.“
In Arbeitsgruppen beteiligen sich die Seniorenstudierenden an Biografie- und Demenzforschung sowie der Schreibwerkstatt oder forschen zu Mathematik und Zahlen, zu Psychologie und Alter oder zu Sport und Bewegung. Es wurden darüber hinaus zwei Projekte aus dem von der Europäischen Union geförderten Programm für allgemeine und berufliche Bildung, Jugend und Sport ERASMUS+ bearbeitet. Das Seniorenstudium wirkt also auch international. „Hervorzuheben ist das Projekt ‚Ran an die Medien’“, sagt Olaf Freymark, Ansprechpartner für „Studieren ab 50“. „Junge und alte Studierende beschäftigen sich mit neuen Medien. Dieses Projekt erhielt den ‚Goldenen Internetpreis’ des Bundesinnenministeriums. Das Projekt ‚Gräser und Kunst’ nahm an verschiedenen Bundes- und Landesgartenschauen teil. Geleitet werden die Forschungsgruppen von Dozentinnen der Fakultäten und vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern der Universität.“
Bilder zum Download:
Bild 1 // Quelle: Harald Krieg/Universität Magdeburg // Bildunterschrift: „Studieren ab 50“ an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg