Mit Sicherheit zur Professur
An der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg werden künftig Karrieren für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler planbarer: Die Hochschule hat als einzige des Landes Sachsen-Anhalt erfolgreich am sogenannten Tenure-Track-Programm des Bundes teilgenommen und wird in den kommenden sechs Jahren Nachwuchsforscher auf einem verlässlichen Karriereweg bis zur unbefristeten Professur fördern und unterstützen.
Tenure Track beschreibt einen planbaren Weg in der akademischen Laufbahn. Professoren oder Juniorprofessoren erhalten schon zu Beginn einer befristeten Berufung die Zusage für eine Lebenszeitprofessur, vorausgesetzt, sie erfüllen vorab festgelegte Leistungsanforderungen.
Der Bund wird ab 2017 eine Milliarde Euro bereitstellen, um 1.000 neu einzurichtende Tenure-Track-Professuren zu fördern; Ziel ist es, diesen verlässlichen Karriereweg in Deutschland zu etablieren. Die Laufzeit des Programms reicht bis zum Jahr 2032. Zugleich werden die Länder die Zahl der unbefristeten Professuren um 1.000 erhöhen, um die Karrierechancen des wissenschaftlichen Nachwuchses insgesamt zu verbessern.
Die Universität Magdeburg hatte sich mit der Benennung von insgesamt sieben neu und auf Dauer einzurichtenden Tenure-Track-Professuren an diesem Wettbewerb beteiligt.
Gute Aussichten beim Kampf um die besten Köpfe
„Die Universität Magdeburg konkurriert bei der Gewinnung und Ausbildung von Spitzenforschern mit wissenschaftlichen Einrichtungen weltweit und findet dort starke Wettbewerber, wenn es um den Kampf um die besten Köpfe geht“, so der Rektor Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan. „Der neue Karriereweg zur Professur ist attraktiv für junge Forscherinnen und Forscher aus dem In- und Ausland und schafft frühe Planbarkeit für einen dauerhaften Verbleib in der Wissenschaft. Wir können mit einem Vorlauf von sechs Jahren strategische Anker werfen, Forschungsschwerpunkte langfristig besetzen und verlässlich wissenschaftliche Karrieren fördern.“
In der ersten Besetzungsrunde gehe es darum, die Forschung auf dem gesellschaftlich höchst relevanten, fachübergreifenden Gebiet der Digitalisierung zu etablieren bzw. zu stärken, so Strackeljan heute kurz nach der Veröffentlichung weiter. „Sechs der sieben neugeschaffenen Professuren können dem Themenschwerpunkt ‚Digitale Transformation’ zugeordnet werden.“
Ab Januar 2018 werden die ersten Stellen ausgeschrieben, spätestens 2024 sollen sie verstetigt werden. Den finanziellen Spielraum zur Implementierung zusätzlicher Dauerstellen gewinnt die Universität durch die umverteilten BAföG-Mittel des Landes und den vor vier Jahren begonnen Strukturumbau.
„Wir freuen uns über eine nun wachsende Verlässlichkeit und Transparenz in der wissenschaftlichen Karriereplanung“, so Strackeljan weiter. „Wir haben über die Schaffung neuer Professuren hinaus in den vergangenen Monaten intensiv an einem umfassenden Personalentwicklungskonzept gearbeitet. Gerade als relativ kleiner Standort können wir uns damit weiter als attraktive Universität etablieren. So sichern wir dringend benötigte, gut ausgebildete Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nicht nur für uns, sondern auch in den vielfältigen Industrie- und Dienstleistungsbereichen der Region. Nicht zuletzt werden wir durch die bessere und planbare Vereinbarkeit von Familie und Beruf den Anteil von Frauen in der Wissenschaft erhöhen.“