Absolventin für multimediale Konzepte in Museen ausgezeichnet

10.07.2017 -  

Museen stehen immer wieder vor der Herausforderung, junge Besucher für ihre Ausstellungen zu begeistern. In ihrer Masterarbeit hat sich Birgit-Andrea Möller, Absolventin des Studiengangs Medienbildung an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, mit der Fragestellung auseinandergesetzt, wie Themen der Medienbildung in Museen multimedial vermittelt werden können. Für ihre Arbeit wurde sie in Berlin mit dem medius-Preis 2017 ausgezeichnet.

In ihrer wissenschaftlichen Arbeit hat die 31-Jährige ein Konzept für eine Ausstellung über Medienbildung erarbeitet, die mithilfe interaktiver Exponate Bildungspotenziale und Grenzen der vier Medien Film, Bild, Computerspiel und Internet aufzeigt. Alle Ausstellungsstücke und Experimentierstationen behandeln inhaltlich das Thema Flucht und Geflüchtete. Angesichts aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen werden somit zwei relevante Bildungsthemen in einer Ausstellung verknüpft. Aus Sicht der Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur e.V., dem Deutschen Kinderhilfswerk e.V., der Medienanstalt Berlin-Brandenburg und der Freiwilligen Selbstkontrolle Fernsehen e.V. leistet die Arbeit der Magdeburger Absolventin einen wichtigen Beitrag für ein besseres Verständnis zum Einsatz von Medien in Bildungsbereichen und wurde deshalb mit dem medius-Preis 2017 gewürdigt.

Text_Birgit-Andrea Möller (r.) mit Laudatorin Claudia Mikat © sh:FSF
Birgit-Andrea Möller (r.) mit Laudatorin Claudia Mikat (Foto: sh/FSF)

Interaktion begeistert junge Zielgruppen

„Die Arbeit sowie ihre Auszeichnung haben mich in meinem Standpunkt bestärkt, dass großes Potenzial in der Kooperation von Akteuren der Medienbildung, Museumspädagogik und Science-Center-Didaktik liegt. Eine interaktive Ausstellung, die mit medienpädagogischem Fachwissen (neue) Medien thematisiert, spricht junge Menschen an und trägt dazu bei, Medienreflexionskompetenz zu fördern – es wäre also eine Win-Win-Situation“, zieht Birgit-Andrea Möller ihr Resümee.

Dass interaktive Ausstellungen in der Praxis erfolgreich funktionieren, hat die Uni-Absolventin bereits im Kunstmuseum Celle erlebt. Um Kindern Licht als Kunstmaterial nahezubringen, hatte das Museum ein „Lichtkunstlabor“ angeboten, in dem an interaktiven Stationen mit Licht experimentiert werden konnte. „Auf einmal war etwas sehr Abstraktes wie Lichtkunst viel greifbarer und ein Bezug zu den Kunstwerken hergestellt. Das hat mich davon überzeugt, dass Museen den Raum und die Möglichkeiten haben, jegliche Themen innovativ zu vermitteln“, erinnert sie sich.

Für Birgit-Andrea Möller ist die Auszeichnung „der krönende Abschluss einer wunderbaren Studienzeit in Magdeburg“. Derzeit wohnt sie in Bremen und arbeitet in einer Zertifizierungsstelle, die bundesweit Qualitätsmanagementsysteme mit Schwerpunkt auf die Branchen Bildung, Arbeit, Gesundheit und Soziales zertifiziert: „Ich beschäftige mich also auch weiterhin mit Strukturen im Bildungsbereich, wenn auch nicht zwingend mit medialen Strukturen. Dennoch möchte ich die Auszeichnung nutzen, um die Idee der Medienbildungs-Ausstellung an einige Museen und Science Center weiterzuleiten – vielleicht dient sie als Inspiration für Praxisprojekte ganz nach McLuhan 1967 `the medium is the message´.

Über den medius-Preis

Die Freiwillige Selbstkontrolle Fernsehen, die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur, die Medienanstalt Berlin-Brandenburg sowie das Deutsche Kinderhilfswerk vergeben den medius seit 2008. Der Preis ist mit insgesamt 2.500 Euro dotiert und würdigt wissenschaftliche und praxisorientierte Abschlussarbeiten aus dem deutschsprachigen Raum, die sich mit aktuellen, innovativen Aspekten aus dem Medienbereich, der Medienpädagogik und Pädagogik oder Themen des Jugendmedienschutzes auseinandersetzen. In diesem Jahr wurden vier Arbeiten gleichberechtigt mit dem 1. Platz ausgezeichnet, das Preisgeld wurde aufgeteilt.

 

Bilder zum Download:

Bild 1 // Quelle: privat // Bildunterschrift: Portrait Birgit-Andrea Möller

Letzte Änderung: 30.11.2022 - Ansprechpartner: Katharina Vorwerk