Tübinger Professorin wechselt nach Sachsen-Anhalt
Professorin Claudia M. Buch hat das Angebot der Präsidentschaft des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), verbunden mit einem Lehrstuhl für Volkswirtschaftslehre an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, zum 1. Juni 2013 angenommen. Der Vorsitzende des Vorstandsrats, Manfred Maas, sagte: „Die Entscheidung von Frau Professor Buch für das IWH ist eine hervorragende Nachricht. Ich habe nach den vorausgegangenen Gesprächen und Meinungsbildern im Vorstandsrat keinerlei Zweifel, dass der Vorstandsrat ihrer Wahl zustimmen wird.“
Claudia Buch war bisher Leiterin des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung und Inhaberin eines Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Sie freut sich auf ihre neue Aufgabe und sieht im IWH Halle große Forschungspotentiale. Claudia Buch: „Das IWH Halle ist prädestiniert dafür, im Bereich der Transformationsforschung einen führenden Rang in der wissenschaftlichen Landschaft einzunehmen. Das Institut beschäftigt sehr motivierte und gute Wissenschaftler. Es ist in Deutschland das einzige wirtschaftswissenschaftliche Forschungsinstitut, das den Prozess des institutionellen Wandels in Mittel- und Osteuropa sowie Ostdeutschland seit mehr als 20 Jahren miterlebt, wissenschaftlich begleitet und politisch berät. Wir haben vor, diesen Schwerpunkt zielgerichtet auszubauen und zu vertiefen. Inhaltlich geht es dabei u. a. um ein besseres Verständnis der Rolle der Finanzmärkte für die Realwirtschaft. Methodisch geht es um eine Stärkung der evidenzbasierten Politikberatung: Wirtschaftspolitische Maßnahmen müssen konsequent überprüft werden, und zwar mit den besten Methoden der empirischen Wissenschaft - im offenen Wettbewerb mit anderen Wirtschaftsforschungsinstituten.“
Sachsen-Anhalts Wissenschafts- und Wirtschaftsministerin Prof. Birgitta Wolff, ebenfalls Mitglied im Vorstandsrat des IWH, sieht Claudia Buchs Zusage als großen Gewinn für Sachsen-Anhalt: „Wir sind sehr froh, dass es uns gelungen ist, mit Frau Buch eine renommierte und forschungsstarke Wissenschaftlerin zu gewinnen. Unser Ziel ist eine grundlegende Reform der Arbeit des Instituts, um das IWH in der Leibniz-Gemeinschaft abzusichern und zu stärken“, sagte sie.
Ebenfalls hoch erfreut ist Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan, Rektor der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg: „Halle und Magdeburg haben bewiesen, wie man gemeinsam den Wissenschaftsstandort Sachsen-Anhalt stärkt. Das ist auch eine neue Qualität in der Kooperation der beiden Landesuniversitäten“, sagte er. Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué, Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft in Magdeburg, sieht große Potentiale für Forschung und Lehre: „Halle, Magdeburg und der gesamte mitteldeutsche Raum haben mit dieser neuen Konstellation die Chance, ihre Stärken zu bündeln und zu einem der großen Schwerpunkte der wirtschaftswissenschaftlichen Forschung in Deutschland zu werden. Das ist sehr ermutigend für die Zukunft“, sagte Paqué.
Hintergrund
Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) erforscht die transformationsbedingten ökonomischen Besonderheiten in Ostdeutschland und Mittel-osteuropa, die es zu überwinden bzw. zu gestalten gilt, sowie den fortdauernden Prozess der ökonomischen Integration in Europa. In derzeit drei Forschungsabteilungen (Makroökonomik, Strukturökonomik und Stadtökonomik) erarbeitet das IWH darüber hinaus wissenschaftlich fundierte Beiträge zur aktuellen Wirtschaftspolitik. So ist das IWH beispielsweise Mitglied der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose, die halbjährlich Gutachten zur Lage der Wirtschaft in der Welt und in Deutschland für die Bundesregierung erstellt, und Partner eines europäischen Forschungskonsortiums zur Untersuchung der ökonomischen Aufholprozesse in Mittel- und Osteuropa (7. Forschungsrahmenprogramm der EU).
Das IWH ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft. Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 86 selbstständige Forschungseinrichtungen. Deren Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute bearbeiten gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevante Fragestellungen. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Weitere Informationen hier.
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