Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen erhält in Magdeburg hochmodernes Forschungslabor
Das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE) am Standort Magdeburg erhält ein neues Forschungslabor auf dem Campus der medizinischen Fakultät der Universität Magdeburg. Die Grundsteinlegung erfolgte heute durch Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, Prof. Emrah Düzel und Prof. Hans-Jochen Heinze, Standortsprecher und stellvertretender Standortsprecher des DZNE Magdeburg und Prof. Klaus Erich Pollmann, Rektor der Otto-von Guericke-Universität Magdeburg.
"Mit dem Neubau für das DZNE Magdeburg wird einem Forschungsprojekt von zentraler gesellschaftlicher Bedeutung Raum geschaffen. Neurodegenerative Erkrankungen stellen in einer alternden Gesellschaft eine große Herausforderung dar. Die Wissenschaftler des DZNE leisten einen wichtigen Beitrag, diesen Herausforderungen zu begegnen. Das neue Labor ist zugleich eine weitere Stärkung der exzellenten neurologischen Forschung am Standort Magdeburg", so Haseloff. Für den Neubau stellt das Land Sachsen-Anhalt 23 Millionen Euro bereit. Voraussichtlich sechs Professuren mit dem zugehörigen wissenschaftlichen und technischen Personal erhalten auf 4.000 Quadratmetern Nutzfläche optimale Arbeitsbedingungen, um an neuen Diagnose- und Therapiemöglichkeiten für neurodegenerative Erkrankungen zu forschen. Bis zur Fertigstellung des Neubaus arbeiten die Mitarbeiter in z. T. angemieteten Räumlichkeiten, die vom Universitätsklinikum und dem Leibniz-Institut für Neurobiologie mit Unterstützung des Landes Sachsen-Anhalt zur Verfügung gestellt wurden. "Für die Universität Magdeburg ist das DZNE ein großer Zugewinn und wir freuen uns, dass wir mit dem Neubau auf dem Campus der Universität die gute Zusammenarbeit fortsetzen und noch ausbauen können", sagte Prof. Klaus Erich Pollmann.
Das Hauptmerkmal der Alzheimer-Krankheit ist ein Verlust des Gedächtnisses. "Am DZNE Standort Magdeburg werden Behandlungsmethoden entwickelt, die kompensatorische Mechanismen im Gehirn aktivieren und die kognitiven Fähigkeiten länger erhalten", erklärte Prof. Düzel. Das menschliche Gehirn ist enorm flexibel, ständig werden neue neuronale Verbindungen geknüpft oder gefestigt, während sich alte Verbindungen lösen - man nennt dies Plastizität. Diese Plastizität eröffnet neue Wege der Therapie: Durch gezieltes physisches und mentales Training können kognitive Leistungen verbessert und trotz Verlust von Nervenzellen stabilisiert werden.
In großen Studien entwickeln Wissenschaftler neue Ansätze, um die kognitiven Fähigkeiten durch mentale und physische Aktivität zu verbessern. Mithilfe von Krankheitsmodellen sollen sogenannte Biomarker - molekulare oder zelluläre Veränderungen - für die Frühdiagnostik degenerativer Demenzen entwickelt werden, um die Effekte neuer kognitiv-physiologischer Therapien zu überprüfen. Ein weiterer Ansatz untersucht Möglichkeiten, durch direkte elektrische Hirnstimulation Lernen und Gedächtnis zu verbessern.
Das DZNE ist eine Einrichtung der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren mit einer innovativen Struktur: An acht Standorten kooperiert das DZNE eng mit Universitäten und Universitätskliniken, um Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung direkt in die klinische Anwendung zu überführen. Prof. Pierluigi Nicotera, wissenschaftlicher Vorstand und Vorstandsvorsitzender des DZNE, verweist auf die gute Zusammenarbeit von exzellenten Wissenschaftlern am DZNE-Standort Magdeburg, dem Leibniz-Institut und der Universität Magdeburg: "Sie ist eine ideale Voraussetzung für erfolgreiche Projekte."
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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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Holbeinstr. 13-15
53175 Bonn
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Leiterin Publikationen und Öffentlichkeitsarbeit/Pressesprecherin
Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU)
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