WAVE 2018 Blog - Teams der Universität berichten
Tag 9 - Zieleinfaht Werfenweng
Warm anziehen, wie jeden Tag, denn es ging früh los auf die letzte Etappe. Mit der Sonnenbahn und ein paar Schritten Bergauf-Frühsport geht’s zum Speiereck. Gen Osten ein super Panorama inkl. Sonnenaufgang. Dieser ist zwar hinter den Wolken, war aber faszinierend zu sehen und für uns wichtig: es sollte wohl trocken bleiben. Gestärkt vom leckeren Frühstück auf der Peterbaueralm gab es eine Abfahrt im Konvoi, der eZTR wie immer vornweg. Vorbei an Burg Mauterndorf, die Hochalpen verabschiedeten uns mit Sonnenschein. Besser ging es nicht!
Beim Zwischenladen mal eine kurzer Blick auf unsere Batteriezellen. Da merkte wohl die eine oder andere Zelle, dass es nach Hause ging und wollte nicht mehr so richtig mitmachen. Auch eine Aufgabe für demnächst. Damit es daheim nicht langweilig wird, schnitt uns noch ein Autofahrer die Vorfahrt und wir tuschierten den Bordstein. Das rechte Vorderrad braucht einen Lacksticker (was für die Mechaniker). Aber wir konnten weiterfahren.
Die letzten Kilometer zum Finish nach Werfenweng fuhren wir dann ruhig im Tal bei Sonnenschein. Der eZTR machte Taxifahrt, was beim Schlussanstieg sich nochmals als echte Herausforderung darstellte. Gegen 15 Uhr war Werfenweng erreicht, zumindest die Strecke der WAVE 2018 somit bewältigt. Insgesamt waren wir ca. 1800 Kilometer unterwegs, für die Auswertung bemühten wir die Bordaufzeichnung unseres eGolfs.
Nach der gelungen Abschlussveranstaltung wurde der eZTR für seine Heimreise in einen Transporter verstaut, hierfür hieß es wieder Vorderräder abmontieren. Während der eZTR gefahren wird, rollt der eGolf morgen auf eigener Achse nach Magdeburg. Das erste Team mit dem Transporter, startete unmittelbar nach der Verladung Richtung Heimat.
Foto: Universität Magdeburg.
Was uns aber ewig in Erinnerung bleibt: der Drift in den Straßengraben an Tag 3, das wunderschöne Großglocknermassiv mit oder gar wegen der Witterungsbedingungen, die extremen Anforderungen an unser kleines Gefährt durch das ständige auf und ab der Berge als auch dem ständigen Fahr- und Boosterladezyklen, so manch nicht gängige Ladesäule, die doch mittlerweile gut funktionierende Ladeinfrastruktur und natürlich die Stopps der WAVE bei interessanten Akteuren rund um nachhaltiges Wirtschaften.
Foto: Universität Magdeburg
Tag 8 - Freistadt - Freistadt
Früher Start heute; noch im dunkeln der Markt in Freistadt. Dank der Tipps vom Team Old Creek Connection umfuhren wir die morgendlichen Staus in Linz und konnten dazu noch das herrliche Stift in St. Florian beim Zwischenladen bewundern.
Foto: Universität Magdeburg.
Heute hieß es wieder viele Kilometer zurücklegen, es galt eine der längsten Strecken der WAVE Trophy 2018 zu bewältigen. Deshalb galt für diese Challenge: Minimiere die Ladezeiten durch einen optimalen Ladeablauf durch Einsatz des Ladeboosters. Team Otto hatte also den Ladevorgang durch Einsatz des Boosters noch im Anrollen des e-ZTR an der betreffenden Ladesäule vorzubereiten. Wir waren etwas an den Boxenstopp einer bekannten Rennserie erinnert. Folgende Vorbereitungstätigkeiten an den Ladesäulen konnten wir so erfolgreich absolvieren:
- St. Florian: 1:21 Minuten
- Sattledt: 1:33 Minuten
- Vöcklabruck: 1:25 Minuten
- Salzburg: 1:55 Minuten
Für den Ladepunkt Radstadt ist leider keine Wertung möglich, da ein Neustart der Ladesäule notwendig war. Das Ergebnis in der Sprache der Produktionstechniker: bei ca. 45 Minuten Ladezeit (ablaufbedingtes Warten) benötigten wir durchschnittlich 90 Sekunden für die Vorbereitung (von Ankommen des eZTR bis zum ersten Ladestrom). Ein Ergebnis, welches sich sehen lässt und doch sehr vertretbar ist – meinen wir zumindest.
Dazu kam, dass wir die am Vortag bei der Firma Kreisel besichtigte Ladetechnologie bei der Ladung im VW-Autohaus Esthofer, am ersten öffentlich zugänglichen Kreisel-HightPowerCharger, überprüfen konnten. Herzlichen Dank nochmals für das Laden und den Kaffee!
Besonders interessant war der Besuch bei KTM, hier empfang man uns in der FuE-Abteilung. Spannende Entwicklungsobjekte konnten wir in Augenschein nehmen, wie z.B. den KTM234, ein „Nachbau“ unseres Dreirad-Roadsters. Etwas Sorge macht uns unser Kettentrieb. Zuhause gilt es wohl als erstes das Antriebsritzel zu wechseln und dann über den Winter mal über ein wartungs- und verschleißfreies System nachzudenken. Eine der längsten Etappen mit Bravour bewältigt - ein langer Tag ging dann für uns um Mitternacht zu Ende - morgen startet dann die letzte Etappe.
Tag 7 - Böheimkirchen – Krems – Großschönau – Linz – Rainbach bei Freistadt - Freistadt
In der morgendlichen Frische ging es hungrig an einem herrlichen Spätsommermorgen zum gemeinsamen Frühstück auf den örtlichen Bauhof, ganz nach dem Motto der WAVE 2018 - nachhaltig. Prächtige Apfelbäume säumten die Straßen zur Erntezeit im Wienerwald - mit einem Knall traf ein Apfel auf die Eigenbau-Windschutzscheibe des eZTR. Gott sei Dank keine Schäden. Ab sofort heißt diese aber Apfelschutzscheibe.
Foto: Universität Magdeburg.
Lange Strecken galt es heute zu bewältigen. Vom Start weg, ging die Fahrt der Sonne entgegen, beim Fototermin in Großschönau erst recht. Mittlerweile ist das Team eingespielt, somit sind wir wiederum pünktlich zum Fototermin hier am Stopp der WAVE - mit sage und schreibe 2% Restenergie in der Batterie. Auf den Besuch der Firma Kreisel haben wir uns besonders gefreut, werden doch bei dieser Firma E-Mobile/ Prototypen gebaut. Nahezu alle Teilnehmer sind da und wollen laden, plötzlich ist das Unternehmen stromlos, inklusive Fertigung - kein Strom bei Kreisel in Rainbach. Sicherheitsvorkehrungen für einen angesetzten Batterietest führten zu Stromengpässen an den Ladesäulen. Hervorragender Vortrag von Markus Kreisel zu den Leistungsspektren seiner Batterieprodukte - hier fühlen sich E-Mobilbauer zu Hause.
Foto: Universität Magdeburg.
Dann im Konvoi hinein in das sechs Kilometer entfernte Freistadt, angeführt von der rein elektrisch angetriebenen Betriebsfeuerwehr der Firma Kreisel. Ambulanzmobil lässt grüßen! Überaus stimmungsvoller Empfang auf dem Hauptplatz in Freistadt, gefolgt vom überraschend leckeren, veganen Abendbrot im Brauhaus, welches uns mit einem leichten Schmunzeln an den Auftakt des Tages erinnerte, die Apfelschutzscheibe.
Langsam neigt sich die WAVE dem Ende zu, Zeit für ein kleines Zwischenfazit. Trotz einiger technischer Probleme eine gelungene Erprobungsfahrt, interessante Events mit gutem Bezug zur E-Mobilität - nicht nur, aber dezent in Nachhaltigkeit eingepackt. Gut, dass wir vorgesorgt haben und Techniker und Werkzeug an Bord hatten, dass gilt ebenso für unser Boosterladesystem, ohne welches wir so manche Etappe nicht rechtzeitig geschafft hätten. Einmal rundherum in Österreich - es ist fast geschafft.
Tag 6 - Graz - Wien - Böheimkirchen
Wie fast immer empfing uns der Tag mit fast frostigen Temperaturen. Los ging es in Graz bei 5 °C und fast Bodenfrost, dafür hatten wir über Mittag wunderbaren Sonnenschein bei ca. 15 °C. Heute war es besonders wichtig, die Stationen pünktlich zu erreichen und vor allem Reparaturen unterwegs zu vermeiden. Also nur ein Teammitglied in den eZTR und kürzeste Route zu den Events. Besonders interessant war Phoenix Contact, ein alter Projektpartner des IAF und vor allem der Campus der FH Wien.
Foto: Universität Magdeburg
Streckenführung und Zeitvorgabe forderten heute vom kleinen eZTR alles ab. Weite Strecken mit Vmax (100 - 110km/h) waren notwendig. Und diese waren nach den Reparaturen auf der vorigen Etappe problemlos zu bewältigen. Zwischendurch immer mal etwas Erholung fürs Fahrzeug bei ca. 60 km/h. So erreichten wir pünktlich das Hauptevent (15:15 Uhr) auf dem Campus der FH Wien. Highlight des Tages: Es gab eine Vielzahl an kostenfreien Möglichkeiten zum Laden der Fahrzeuge - letztendlich sogar im Schnelllademodus (CCS & Typ2) für beide Fahrzeuge u.a. in Hartberg. Eine super schöne Innenstadt!
Foto: Universität Magdeburg
Wie nun schon fast Tradition auf der Tour stand der eZTR auf ausdrücklichen Wunsch der Veranstalter jeweils im Hauptbereich der Events und wir haben uns gefreut, unsere Uni Magdeburg damit würdig zu vertreten. Dabei hatten wir die Möglichkeit, uns mit den Mitarbeitern über unser Curriculum zum Studiengang Elektromobilität auszutauschen. Nach der Podiumsdiskussion und langen "Amperegesprächen" ging es dann durchs nächtliche Wien ins Hotel. Wir können also sagen, ja: „Wir haben Wien schon bei Nacht gesehen“.
Tag 5 - Mallnitz - Seeboden - Villach - Klagenfurt - Graz
Start: 3 Grad kalt, aber klarer Himmel auf 1.200 m Höhe in Mallnitz. Heute dann also ein Long-Range Test! Das bedeutete: Zu Beginn der Etappe ca. 40 Kilometer fahren, dann Boosterladung an den Haltepunkten (Dank WAVE FB-Support-Team)… das ganze dreimal bis Klagenfurt mit einem Abstecher zu Infinion in Villach.
Am Nachmittag galt es dann 150 Kilometer zu bewältigen, um nach Graz zu kommen. Zwischenstopp in Wolfsberg zum Laden an der Fachberufsschule. Neugierig-schüchterne Blicke und ein Tischtennis-Match inklusive. Vielen Dank an den Dozenten Herrn Weinberger (Fachberufsschule Wolfsberg), mit dem wir so manche Technik- und Routendetails durchsprechen konnten.
Foto: Universität Magdeburg
Die Vermeidung der Autobahn führte das Team um den eZTR nochmal auf 1.800 m über die Weinebene nach Graz. Letztlich aber nur eine Stunde Verspätung gegenüber der avisierten Zielzeit, aber eine wunderschöne Strecke. Fazit zum Long-Range-Test: Es funktioniert mit Boosterladung! Zwei Stunden nach der Ankunft waren die Batterien noch ordentlich warm.
Die Herausforderung des Tages: Der eZTR ging mehrfach während der Fahrt unvermittelt aus. Fehlerleuchte BMS, wahrscheinlich ein Kontaktproblem und damit Kommunikationsfehler. Vermutlich aufgrund der Erschütterungen aus den Fahrbahnverhältnissen und/oder Temperatur. Jetzt hieß es: Zerlegung des eZTR bis zu den Batteriezellen. Von großem Vorteil war die als Wechselbatterie konzipierte Batteriewanne: einfach rausziehen, fertig! Dann alles geprüft, nachjustiert und festgeschraubt. Eine kurze Testfahrt bei Nacht durch Graz zeigte, das alles soweit in Ordnung ist. Wir konnten wieder laden. Nur wer sich intensiv mit den Bauteilen und ihrer Funktionalität auskennt, kann diese Probleme lösen. Mehr zum Studiengang Elektromobilität morgen!
Foto: Universität Magdeburg
Helfer in der Not: Unser Teammechaniker Sebastian. Er hat diese Reparatur auf der Strecke mit einfachsten Mitteln vollbracht. Sebastian ist Mechatronikmeister und seit zwei Jahren im Elektromobilitätsteam Editha. Er hat den eZTR mit entwickelt und kennt ihn in- und auswendig.
Tag 4 - Grossglockner Hochalpenstrasse
Der Tag vier begann, wie schon so oft, mit einem trüben Ausblick auf die Berge. 8 °C und nasse Straße; nicht die besten Voraussetzungen für den Alpenaufstieg über die Grossglockner Hochalpenstrasse. Wir passierten die Straße in Richtung Süden - über Fusch und Heiligenblut.
Eine Extremstrecke für unseren elektrischen Roadster. Um die Ladezeit zu verkürzen, musste heute unser Boostersystem ran - ein zusätzlicher Zweifachlader. So konnten wir mit vollem Akku am Berg starten. Denn unterwegs konnten wir nicht nachladen. Nur so konnten wir die Etappe in vorgegebener Zeit schaffen….und es hat geklappt: Dank Verwendung des Booster war es möglich die Strecke Fusch über die Großglockner Alpenstraße über Kaiser-Franz-Josefs-Höhe mit Blick auf die Pasterze (größter Gletscher Österreichs) sowie Großglockner (größter Berg Österreichs) nach Heiligenblut in vorgegebener Zeit zu bewältigen. Hier gab es beim Laden ein herrliches Panorama auf das Großglocknermassiv.
Foto: Universität Magdeburg
Wir konnten ohne Probleme sowohl den Aufstieg als auch den Abstieg, trotz eingeschränkter Bremskraftrückgewinnung (Rekuperation) auf Grund der Streckenverhältnisse bewältigen. Warm Anziehen war ganz wichtig, denn es ging es teilweise vorbei an Schneefeldern und hatten entsprechend niedrige Temperaturen.
Foto: Universität Magdeburg.
Der Roadster ist weiterhin der PR-Liebling im Wave-Fahrzeugfeld und durfte heute die Kolonne Richtung Franz-Joseph Höhe anführen. Dass wir ganz nebenbei auch für Teslafahrer ein interessantes Fotomotiv abgaben, freut uns sehr, doch manchmal wird es verkehrstechnisch heikel. Heute war eine echte Winteretappe mit Regen, Schnee, Eis und Minusgraden. Im Vergleich zu den 30 Grad der letzten Tage war die Tour zum Glockner teils sehr frostig, trotz Funktionskleidung und guter Vorbereitung. Apropos Kälte am Berg: Die niedrigen Temperaturen schlugen sich auch auf die Reichweite beim e-Golf nieder. Nach dem abendlichen Laden blieben von 300 km am Morgen nur noch 220 km übrig. Nach der 150km-Etappe erreichten wir das Ziel mit einer Restreichweite von 5 km.
Tag 3 - Von Stams nach Mittersill
Früh am Morgen, ein erster Blick aus dem Fenster. Die Berge sind wolkenverhangen. Aber schon mal vorweg: es sollte trocken bleiben an Tag drei. Nur ab und an sollte die Fahrbahn nass sein. 8:44 Uhr Start in Oetz. Dann in Innsbruck gerade noch so durch die Polizeiabsperrung gekommen. Denn die Rad-WM findet dieser Tage dort statt. Zwischenladen privat - 10:15 Uhr beim netten Herrn Zengere in Fritzens. Elektromobilität verbindet. Privates Laden, ganz einfach Dank "going electric app", Herrn Zengere nochmals herzlichsten Dank. Dann folgte der Aufstieg zum ersten Etappenort Reith und an der Reitherkogelbahn im Albachtal eine Jausen-Pause.
Hier dann der Schreck des Tages - unser Küken im Team (Kai) steuerte den eZTR bei einem Anstieg von ca. 20% mit durchdrehendem Hinterrad und einer ungewollten Drehung um 270 Grad in den Straßengraben. Zum Glück gab es kein Gegenverkehr und wir sollten mal an ESP denken. Stefan als Routinee im Team, erinnerte sich an seine erste Teilnahme 2011, wo ebenfalls ein Fahrfehler böse Folgen hatte.
Hiernach weiter Richtung Mittersill, vor Kitzbühl wurde nochmal geladen, den Roadster schnell mit drei Phasen, den eGolf leider nur zweiphasig. Kostenfrei dank der App going-electric. Das Wetter klarte auf und wir hatten herrlichen Sonnenschein an Tag 3 der WAVE 2018. Da fiel das Zwischenladen in Schmiedboden nicht so ins Gewicht. Pünktlich in Mittersill angekommen, nahmen wir uns heute Zeit für ausgiebige Tourgespräche mit den anderen Teams.
Herausforderung des Tages geschafft: Wir sind pünktlich angekommen!
Foto: Wavetrophy 2018.
Tag 2 - Rallye-Start in Wangen
Leicht bewölkt, schönes Wetter, es ging zur ersten gefahrenen Etappe der WAVE 2018. Die Fahrzeuge waren startbereit, alle Akkus randvoll und wir freuten uns auf die Tour. In der Innenstadt von Wangen gab es noch etwas Gedränge beim Start, schließlich kam aber jeder zur richtigen Zeit weg. Zuerst ließen wir Deutschland hinter uns und fuhren in unser Gastland Österreich. Das Land empfing uns kurz hinter der Grenze mit einem wunderschönen Panorama und herrlichem Wetter. Besser ging es nicht. Die ersten Streckenkilometer nach Hittisau legten wir zügig zurück und in Hittisau trafen sich fast aller wieder. Der Oberbürgermeister begrüßte uns, das wird langsam zum Ritual.
Wie immer, wenn wir die Fahrzeuge verlassen, steht als als erstes die Suche nach einer Lademöglichkeit und Ladekabeln an. Nach zwei Stunden ging es dann weiter Richtung Oetz. Diesmal über die Jägeralp mit einem Ladestopp auf 1700 Meter Höhe. Größe Höhe macht ja aufgrund geringen Sauerstoffgehalts der Luft, Verbrennungsmotoren so einige Schwierigkeiten bezüglich der Leistung. Ständige Bergfahrten führen auch bei unserem Elektroantrieb an Grenzbelastungen, insbesondere bezüglich des thermischen Verhaltens der Batterie- und Motorentechnik (Tesla schaltet ja auch thermisch nach dem 2-3 Kick-Down ab), da ja alle Komponenten ständig unter Maximallast laufen. Der eZTR hatte seine Testfahrten auf den Brocken bestanden, in den Alpen mussten wir jedoch ein kurzen Stopp zur Abkühlung des Antriebsmotors einlegen. Also dann zu Hause mal über eine Zwangslüftung und oder größere Motorentechnik nachdenken.
Von der Jägeralp ging es anschließend weiter Richtung Oetz. Den Akku nur zu 75% voll, es geht ja nicht wenig bergab. Nach Zwischenstopp mit Laden auf der Jägeralp, super Terrain für den Roadster in den Hochalpen des Vorarlbergs, wenn nur nicht die einbrechende Dunkelheit gewesen wäre.
Foto: Universität Magdeburg
Deshalb: Night flight bei einsetzendem Regen im Roadster. Leider waren auf dem Weg nach Oetz häufig alle Ladesäulen besetzt, nicht zuletzt weil auch viele WAVE-Teilnehmer zur ähnlichen Zeit laden wollten. Anstellen macht keinen Sinn, da verlieren wir zu viel Zeit. Die Verfügbarkeit der Ladesäulen bei den vielen Teilnehmer kann noch zum Problem werden. Rekuperation des Fahrzeuges spielte zunehmend eine nicht unbedeutende Rolle. Auf dem Berg laden werden wir uns künftig überlegen. Besser im Tal, die maximale Rekuperationsstufe können wir nur mit fast leerem Akku nutzen. In Imst war die Straße zur Ladesäule gesperrt, wir mussten aber nachladen. Es war schon 20:30 Uhr. Die Suche im Dunkeln war schwierig, mussten somit im "Sperrbereich" laden. Da sind die Städte und Gemeinde gefordert auch mal darüber nachzudenken, das eine Straßensperrung auch gleich eine Ladesäulensperrung sein kann.
Wie wär‘s mit einer Notanfahrt? Die Höhenprofile der Strecken sind recht anspruchsvoll, hoffentlich haben wir das nicht unterschätzt. Für heute haben wir es geschafft. Nun sind wir bei der abendlichen Brotzeit an der Streckenplanung für Morgen. Fahrstreckenlänge ist erst mal nachrangig, wir brauchen das Höhenprofil. Hier können einschlägige Internet-Navigationshilfen sehr nützlich sein, aber das beste Höhenprofil liefert und nicht die "Autonavigation" sondern die Navigation für Bikes. Ist eigentlich auch nicht so überraschend, vielmehr logisch, da muss jeder Höhenmeter hart erkämpft werden. Es ist mittlerweile wieder weit nach Mitternacht - höchste Zeit auch den Fahrern mal eine Ladepause zu gönnen.
Foto: Universität Magdeburg
Tag 1 - Der offizielle Start
Nun war es soweit. Am Vormittag den eZTR ausladen und das Transportfahrzeug wegbringen. Danke nochmal an Europcar, dass das mit dem Fahrzeug doch noch funktioniert hat! Bis hierhin hatte alles recht gut funktioniert. Schnell noch die Fahrzeuge an den verfügbaren Ladesäulen aufladen, das funktionierte jetzt problemlos. Dann ging es um 14.00 Uhr zur offiziellen Einschreibung, dem Briefing und natürlich zum Roll-Out durch das offizielle Starttor. Etwas Aufsehen verursachten wir mit dem eZTR - vor allem bei der jungen Bevölkerung. Die erste Etappe liegt morgen vor uns. Startnummern haben wir bekommen. Otto wird die WAVE mit der Nummer 49 absolvieren und Editha hat die 48. Zunächst ging es noch zur Auftaktveranstaltung in die Stadthalle, eine irre Stimmung und Vorfreude auf die nächsten Tage und nette Rallye-Teilnehmer. Mehr dazu dann von unterwegs. Nachdem alles erledigt war, planten wir noch schnell die nächste Strecke und prüften Ladestellen. Für den eZTR zur Sicherheit mal noch eine zusätzliche Ladestelle gesucht. Gefunden, also auch kein Problem. Dann ging es ab zu den Gastfamilien, ist ja schon spät. Nun ist es fast Mitternacht - Zeit, den Tag zu beschließen. Morgen bevor es offiziell losgeht machen wir noch eine Runde mit den Gastfamilien durch Wangen und melden uns hier dann. Versprochen.
Foto: Universität Magdeburg
Tag 0 - elektrisch von Magdeburg nach Wangen
Gestern nun ging es los, elektrisch quer durch Deutschland. Der eZTR war verladen und der eGolf rollte aus eigener Kraft die gut 600 Kilometer von Magdeburg nach Wangen. Nach ca. 200 km war der erste Schnellladestop nötig, also insgesamt ca. 3-4 mal runter von der Autobahn. Zuerst das Positive: grundsätzlich gibt es mittlerweile genug Lademöglichkeiten auch und - das ist wichtig - mit Schelllademöglichkeit (80% in ca. 45 Minuten). Nun das Unerfreuliche: Jede zweite Ladesäule war defekt, die Hotline nicht erreichbar und oder noch schlimmer, die Säulen durch andere Verkehrsteilnehmer (z.B. LKW) blockiert. Auf dem LKW, welcher uns die Ladesäule blockiert hat, stand dann tatsächlich als Spedition groß "Schade", sehr rücksichtslos. Für uns war es mehr als schade, dass es hier erst mal nicht weiter ging. Also nicht darauf verlassen, dass die angefahrene Lademöglichkeit auch funktioniert, was dann schon mal die reale Reichweite für die Fahrt von Lademöglichkeit zu Lademöglichkeit stark einschränkt. Bei Ladestandorten mit nur wenigen oder sogar nur einer Ladesäule kann es vorkommen, dass diese durch eMobile bereits belegt sind. Bei leerem Akku kommt dann zur aktuellen Ladezeit, die des Vorgängers als Wartezeit dazu. In der Regel nicht praktikabel, so dass die volle Reichweite derzeitiger eMobile nur unter Beachtung einer nicht geringen Sicherheitsreserve auf Langstrecken genutzt werden kann. Die Strecke wird dadurch nicht unbeträchtlich länger, so haben wir 650 Kilometer reale Fahrstrecke zurückgelegt. Alles in allem: es geht, aber die Verfügbarkeit der Lademöglichkeiten muss noch wesentlich besser werden.
Foto: Universität Magdeburg
Vor dem Start - Alles ist verladen
Mit Spannung erwartet: Jetzt ging es Richtung Bodensee, morgen ist der offizielle Start der WAVE in Wangen. Der eZTR ist verladen, der eGolf rollt auf eigener Achse die ca. 500 Kilometer zum Start. Eine erster Test für die Langstrecke, für uns, das Serienprodukt und die Ladeinfrastruktur. Gestern haben wir die Fahrzeuge nochmal durchgecheckt und in der Nacht kam endlich das Roadbook der WAVE-Strecke durch Österreich. Es verspricht spannende nächste Tage. Wir werden hier täglich in Wort und Bild berichten, wie es uns und dem Fahrzeug ergeht, was wir erleben und was rund um die Elektromobilität in Österreich so passiert.
Mit zwei Teams nimmt die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg an der größten E-Mobile-Rallye der Welt teil, der WAVE 2018. Die World Advanced Vehicle Expedition, kurz WAVE, führt Elektrofahrzeug-Fans quer durch Österreich. Mit Elektroautos, Elektro-Bikes und S-Pedelecs werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der WAVE 1.600 Kilometer innerhalb von acht Tagen zurücklegen. Die weltweit größte E-Mobile Veranstaltung möchte mit dieser Rallye zeigen, dass Elektrofahrzeuge im Jahr 2018 eine saubere und alltagstaugliche Lösung für die Zukunft darstellen. Für die Universität Magdeburg treten das Team Otto mit einem E-Golf und das Team Editha mit dem selbst entwickelten eZTR an. Das dreirädrige Leichtkraftfahrzeug wird im Rahmen des Projektes „COmpetence in MObility – COMO III“ aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung und des Landes Sachsen-Anhalt finanziert.
Team "Otto - Uni Magdeburg" (Ulf Bergmann, Sebastian Waldleben) |
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Team "Editha - Uni Magdeburg" |
Während der WAVE 2018 (21. - 29. September 2018) berichten die beiden Teams täglich im Blog von ihren Eindrücken bei der E-Rallye durch Österreich. Sie teilen Texte, Fotos und Videos und zeigen, welche Anforderungen an die Fahrer und die Autos gestellt werden. Hier im Blog präsentieren sie Eindrücke aus den Etappenorten und geben Einblicke in die Stimmung vor Ort. Die Teams stellen in Österreich die aktuelle Forschung der Universität vor und stehen auf der WAVE auch als Ansprechpartner rund um das Studium in Magdeburg zur Verfügung. Bis zum 30. September 2018 können sich Interessierte noch an der Uni Magdeburg einschreiben – zum Beispiel für den neuen Studiengang Elektromobilität.