Exzellenz mit Stipendium belohnt
„Meinem Sohn möchte ich eine Welt mit einer gesunden und reichhaltigen Natur hinterlassen.“ Das ist die Motivation von Madeline Becker für ihre Forschungen zu den Beziehungen der Menschen zur Natur. Sie sucht in ihrer Promotion, die sie an der Fakultät für Humanwissenschaften schreibt, Antworten auf die Fragen, wie Menschen mit der Natur umgehen, wie sie die Natur wahrnehmen, welches Verhältnis sie zur Natur entwickeln. Möchten sie die Natur schützen oder ist sie ihnen gleichgültig oder beuten sie diese gar gedankenlos aus? Dafür untersucht sie Natur-Dokumentationen und betrachtet, welche medialen Effekte diese nutzen und wie die Filme das Verhältnis der Menschen zur Natur im 21. Jahrhundert prägen.
Madeline Becker ist eine von 23 Absolventinnen und Absolventen der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, die das Land Sachsen-Anhalt seit Beginn des letzten Jahres mit einem Graduiertenstipendium fördert. Mit Landesmitteln werden sie bei der Anfertigung ihrer Promotion an den Fakultäten für Elektrotechnik und Informationstechnik (5), für Humanwissenschaften (5), für Informatik (3), Mathematik (1), Maschinenbau (3), für Naturwissenschaften (2), Verfahrens- und Systemtechnik (2) sowie Wirtschaftswissenschaft (2) finanziell unterstützt. Zehn der geförderten Stipendiaten und Stipendiatinnen sind internationale Absolventen und kommen aus Vietnam, Thailand, der Ukraine, Indien, China und Bulgarien.
Förderung ermöglicht Fokus auf Forschung
Die monatliche Förderung von 1.100 Euro hält Madeline Becker den Rücken frei: „Drei Jahre ist mit dem Stipendium meine Existenz finanziell abgesichert. So kann ich mich voll und ganz auf meine Forschungen konzentrieren.“ Während der Bewerbungsphase um ein Stipendium musste die junge Mutter viel jobben. Das ist mit Kind nicht einfach.
„Wir freuen uns über die hohe Zahl – vor allem auch internationaler – Stipendiatinnen und Stipendiaten. Mit dem Landesgraduiertenstipendium haben wir eine hervorragende Möglichkeit, hochqualifizierte wissenschaftliche Nachwuchskräfte an der Universität Magdeburg zu halten und qualitätsgesichert zur Promotion zu begleiten“, bekräftigt die Prorektorin für Studium und Lehre, Prof. Dr. Franziska Scheffler, als sie den Promovierenden die Stipendienurkunden überreichte. Sie ermuntert die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, sich zu vernetzen, sich auszutauschen und dafür bestehende Strukturen wie Graduate Schools oder die Graduate Academy zu nutzen. Derzeit promovieren an der Universität Magdeburg rund 950 Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler von denen 53 mit einem Landesgraduiertenstipendium gefördert werden.
Das Land verspreche sich von der Graduiertenförderung, wissenschaftliche Exzellenz in Sachsen-Anhalt zu halten betont Peter Hinrichs, verantwortlich für Forschungsförderung und Technologietransfer im Ministerium für Wissenschaft, Wirtschaft und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt. Er zeigt sich beeindruckt von der Verschiedenartigkeit der Promotionsthemen und ist zuversichtlich, dass bei den hervorragenden Forschungsbedingungen an der Universität wissenschaftliche Karrieren erfolgreich fortgeführt werden.
Ideale Voraussetzungen für Wissenschaftler
Claudia Meitzner hat sich bewusst für die Universität und gegen eine Forschungs- und Entwicklungsabteilung in der Industrie entscheiden. „Warum ich mich für die Universität Magdeburg entschieden habe? Wegen der sehr guten Arbeitsbedingungen und der hervorragenden Ausstattung. Ich kann hier mehr der Grundlagenforschung nachgehen, kann freier und ergebnisoffener forschen. Dennoch habe ich durch viele Industriekooperationen immer auch einen Bezug zur industriellen Nutzung meiner Forschungsergebnisse“, sagt die junge Promovendin, die an der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik ihre Dissertation schreibt. Sie erforscht in den kommenden drei Jahren Drehrohröfen, die dazu genutzt werden, granulare Materialien zu erwärmen, zu trocknen oder zu brennen. Claudia Meitzner untersucht die verschiedenen Wärmeübergangsmechanismen, die in den Drehrohröfen wirken und welche Parameter des Systems wie variiert werden müssen, um die Wärmeübergänge zu optimieren.