Forschungspreis der Universität Magdeburg
Mit dem Forschungspreis der Otto-von-Guericke-Universität ehrt die Universitätsleitung die besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ihre herausragenden Leistungen. Der Preis wird bereits seit 1998 traditionell einmal im Jahr an Einzelpersonen oder Forschungsgruppen verliehen.
Forschungspreis 2023
Im Beisein des Ministers für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Armin Willingmann, der Oberbürgermeisterin der Stadt Magdeburg, Simone Borris, zahlreicher Vertreterinnen und Vertreter der Landesregierung, der Kommunalpolitik sowie außeruniversitärer Wissenschaftseinrichtungen wurde an den Verfahrenstechniker Prof. Dr.-Ing. Kai Sundmacher der mit 5.000 Euro dotierte „Forschungspreis der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg“ verliehen.
Prof. Sundmacher erhielt den Preis für seine wegweisenden Forschungsarbeiten und herausragenden wissenschaftlichen Leistungen auf dem Gebiet der Systemverfahrenstechnik. Er studierte Maschinenbau und Verfahrenstechnik an der Universität Hannover, der TU Clausthal und der TU Braunschweig und wurde nach Promotion und Habilitation 1999 an die Universität Magdeburg berufen und ist dort heute, neben seiner Tätigkeit als geschäftsführender Direktor des Max-Planck-Institutes, Lehrstuhlinhaber für Systemverfahrenstechnik.
Forschungspreise 2022
Im Beisein des Ministers für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, Prof. Armin Willingmann, der Oberbürgermeisterin der Stadt Magdeburg, Simone Borris, und von vielen weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Landesregierung, der Kommunalpolitik sowie außeruniversitärer Wissenschaftseinrichtungen wurde an den Mediziner Prof. Dr. med. Markus Ullsperger sowie die Umweltpsychologin Prof. Dr. Ellen Matthies der mit jeweils 5.000 Euro dotierte Forschungspreis 2022 der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg verliehen.
Prof. Ullsperger erhielt den Preis für seine international herausragenden Forschungsleistungen auf dem Gebiet neuronaler Entscheidungsprozesse.
Professorin Matthies wurde für ihre wissenschaftlichen Leistungen im Fachgebiet Umweltpsychologie gewürdigt, die die wissenschaftliche Debatte national und international aktuell prägen.
Forschungspreisträger 2021: Prof. Dr. rer. nat. habil. Dieter Schinzer
Der Chemiker Prof. Dr. Dieter Schinzer hat den „Forschungspreis der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 2021“ erhalten. Der renommierte Wissenschaftler wurde für seine Leistungen auf dem Gebiet der Medikamentenentwicklung ausgezeichnet. Gemeinsam mit seinem Team erschafft er „Moleküle nach Maß“. „Wir bauen Moleküle nach, also Stoffe, die bestimmte Organismen in der Natur erzeugen. Unser Ziel ist es, solche Substanzen im Labor zugänglich zu machen und sie sogar noch biologisch zu optimieren, um eine klinische Entwicklung, zum Beispiel von modernen Medikamenten, anzuschieben“, so Prof. Schinzer. Die Forschungsarbeitet reicht dabei von Naturstoffen wie Disorazol, das nun mit der von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern entwickelten Methode in der Krebstherapie eingesetzt werden kann, da es zielgerichtet Tumorzellen angreift. Bis hin zu der erstmals gelungenen Herstellung von pharmazeutischen Cholesterol. Cholesterol ist ein wesentlicher Teil des „Lipid-Cocktails“, der für die Verabreichung der modernen mRNA-Impfstoffe notwendig ist. „Meine Motivation ist es Sinnvolles für die Allgemeinheit zu stiften: Ich bemühe mich, dass wir gemeinsam und fachübergreifend neue, wirksamere Medikamente entwickeln“, so der Chemiker abschließend.
Forschungspreisträgerin 2020: Prof. Dr. Alexandra Carpentier
Die Mathematikerin Prof. Dr. Alexandra Carpentier hat den „Forschungspreis der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg 2020“ erhalten. Die international renommierte Forscherin wurde für ihre Forschungen an der Schnittstelle von mathematischer Statistik und maschinellem Lernen ausgezeichnet. Die Grundlage ihrer Forschung sind Daten, die in großen Mengen durch die zunehmende Digitalisierung aller Bereiche des gesellschaftlichen Lebens anfallen. Viele Fragen – ob aus der Medizin, der Industrie oder dem Online-Handel – lassen sich mit ihnen mathematisch analysieren und lösen. Vor einigen Jahren untersuchte Alexandra Carpentier gemeinsam mit Neurowissenschaftlern Brain-Computer-Interfaces, die mithilfe von Elektroden das menschliche Gehirn mit einem Computer verbinden. Die elektrischen Impulse des Gehirns können dabei vom Computer gelesen werden. Menschen mit Bein- oder Armprothesen sollen künftig mit dieser Unterstützung ihre Gliedmaßen mit Nervenimpulsen steuern können. Carpentier suchte dafür nach Algorithmen, mit denen der Computer effizient und schnell lernen kann, die Signale aus dem menschlichen Gehirn zu erkennen und umzusetzen.
Forschungspreisträger 2019: Prof. Dr. med. Thomas Fischer
Der Mediziner Prof. Dr. med. Thomas Fischer hat den diesjährigen „Forschungspreis der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg“ erhalten. Der international renommierte Forscher wurde für seine Leistungen auf dem Gebiet der Krebsforschung ausgezeichnet. Der Direktor der Universitätsklinik für Hämatologie und Onkologie der Universitätsmedizin Magdeburg erforscht, wie sich der Stoffwechsel von Krebszellen von dem einer gesunden Zelle unterscheidet. „Wir möchten ihre Achillesverse finden, also Moleküle, die sie angreifbar machen und somit für eine Therapie verwendet werden können“, beschreibt der Arzt seine Arbeit. Mit einem internationalen Forscherteam hat er es geschafft, drei solcher Moleküle zu identifizieren und für eine Behandlung zu nutzen. „Dadurch haben viele Menschen mit einer Blutkrebserkrankung die gleiche Lebenserwartung wie Gesunde und genau das ist die Triebfeder, die mich immer wieder anspornt, weiter zu forschen!“
Forschungspreisträger 2018: Prof. Marko Sarstedt
Prof. Marko Sarstedt forscht am Lehrstuhl Betriebswirtschaftslehre der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft auf dem Gebiet der Marktforschung, der Unternehmensreputation und des Konsumentenverhaltens. Der international renommierte Marketingexperte untersucht allgemeingültige Mechanismen von Kaufentscheidungen, von Informationsverhalten, den Einfluss sowohl virtueller Realitäten als auch sensorischer Faktoren und entwickelt Analyseverfahren, um unter anderem politische Entscheidungsprozesse von Menschen vorherzusagen.
Forschungspreisträger 2017: Prof. Dr.-Ing. Achim Kienle
Forschung an biologisch abbaubaren Kunststoffen - eine vielversprechende Alternative für die Herstellung von Implantaten und Prothesen
Prof. Kienle befasst sich intensiv mit der Erforschung komplexer dynamischer Systeme. „Dynamik spielt bei chemischen, biotechnologischen, aber auch Energieproduktionsprozessen eine große Rolle“, so Kienle. „Nämlich immer dann, wenn diese Prozesse starken Schwankungen unterliegen oder Störungen auftreten. Um dann eingreifen zu können und die Qualität des Produktes sicherzustellen, braucht man spezielle Methoden und um die kümmern wir uns,“ beschreibt er seinen Forschungsgegenstand. Ein typisches Beispiel sind biologische Zellen, die aus einem weit verzweigten Stoffwechselnetzwerk und einem hochkomplexen Regulationsnetzwerk bestehen, die sie an veränderte Umgebungsbedingungen anpassen, um das Überleben der Zellen zu sichern. Achim Kienle und sein Team wollen diese dynamischen Prozesse im Detail verstehen, beschreiben, simulieren und letztendlich auch beeinflussen können. Zum Beispiel für die Herstellung von Biopolymeren in Mikroorganismen. In speziellen Verfahren werden Kohlenwasserstoffe so miteinander verbunden, dass ein Produkt mit neuen Eigenschaften entsteht, erklärt Kienle. „Die ähneln dann den erdölbasierten Kunststoffen, sind aber biologisch abbaubar und eine absolut vielversprechende Alternative für die Herstellung von Implantaten und Prothesen in der Medizintechnik.“
Seit 2008 ist Prof. Kienle einer der drei Sprecher des universitären Forschungsschwerpunktes Dynamische Systeme in Biomedizin und Prozesstechnik.
Forschungspreisträger 2016: Prof. Dr.-Ing. Dominique Thévenin
"Strömungsmechanik ist überall - in der Wasserversorgung der Stadt, der Energiegewinnung, Mobilität u.v.m."
Begonnen hat sein Leben als Wissenschaftler 1989 nach Abschluss des Studiums an der für seine Ingenieurstudiengänge renommierten École Polytechnique. Anschließend promovierte der Strömungsexperte 1992 mit summa cum laude zum Doktor in Energietechnik an der nicht minder bekannten École Centrale Paris. Nach einem Post-Doc-Aufenthalt am Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen (IWR) der Universität Heidelberg wurde er 1999 habilitiert und an der École Centrale Paris zum Professor für Gasdynamik ernannt. Seit 2002 ist der Besitzer einer Privatpilotlizenz Inhaber des Lehrstuhls für Strömungsmechanik und Strömungstechnik an der Fakultät für Verfahrens- und Systemtechnik der Universität Magdeburg. Sein Forschungsgebiet umfasst die Berechnung, Beeinflussung, Optimierung und Nutzung von Strömen von Flüssigkeiten und Gasen, seien es Blutströme in krankhaft verformten Gefäßen, Flussströme zur Energiegewinnung oder Umströmungen von Fahrzeugen und Flugzeugen, die den Kraftstoffverbrauch bestimmen.
Vita, Projekte und Publikationen
Forschungspreisträger 2015: Prof. Dr. rer. nat. Sebastian Sager
"Unsere Vision: mathematische Ansätze, die Patienten und Ärzten in kurzer Zeit eine speziell zugeschnittene, individuelle und optimierte Diagnose und Behandlung ermöglichen.“
1975 in Westerstede geboren, schließt Sebastian Sager 2001 sein Mathematikstudium an der Universität Heidelberg als Diplom-Mathematiker ab. 2006 wird er dort promoviert und arbeitet anschließend als Postdoc und Nachwuchsgruppenleiter am Interdisziplinären Zentrum für Wissenschaftliches Rechnen in Heidelberg, einer Schnittstelle zwischen Mathematik und anderen Wissenschaften. 2012 habilitiert er sich an der Fakultät für Mathematik und Informatik in Heidelberg und wird im gleichen Jahr auf den Lehrstuhl für Mathematische Optimierung an die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg berufen. In seinen Projekten beschäftigt sich Prof. Dr. Sebastian Sager unter anderem mit der nichtlinearen gemischt-ganzzahligen Optimierung und optimalen Steuerung und Anwendung in der Verfahrenstechnik, dem autonomen Fahren, erneuerbaren Energien, der Psychologie der Entscheidungsfindung und der Medizin. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf klinischen Anwendungen bei Herzrhytmusstörungen und Blutkrebs.
Vita, Projekte und Publikationen
Forschungspreisträger 2014: Prof. Dr.-Ing. Holger Theisel
"In der Visualisierung gibt es viele offene theoretische Fragen, deren Lösungen gleichzeitig praktischen Nutzen versprechen. Man kann die Ergebnisse der Forschung sehen!“
Prof. Dr.-Ing. Holger Theisel studierte Informatik an der Universität Rostock und vertiefte sich hierbei in dem Bereich der Computergraphik. Im Jahr 1996 promovierte er mit der Arbeit „Vector Field Curvature and Applications“ und habilitierte sich fünf Jahre danach. Als Gastdozent war er an zwei kubanischen Universitäten sowie am Institut für Kybernetik, Mathematik und Physik in der Hauptstadt Kubas, in Havanna, tätig. Prof. Dr.-Ing. Holger Theisel leitete zudem die Forschungsgruppe „Topological Methods for Vector Field Processing“ des Max-Planck-Center for Visual Computing and Communication am Max-Planck-Institut für Informatik in Saarbrücken. Seit 2007 ist er Professor für Visual Computing an der Fakultät für Informatik an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. In aktuellen Forschungsprojekten beschäftigt sich Prof. Dr.-Ing. Holger Theisel unter anderem mit der visuellen Analyse von komplexen Strömungsdaten, der Visualisierung von hochdimensionalen Daten sowie der effizienten Modellierung geometrischer Objekte.
Vita, Projekte und Publikationen
Jahr | Forschungspreisträger |
2013 | Prof. Dr.-Ing. Evangelos Tsotsas |
2012 | Prof. Dr.-Ing. Bernhard Preim Prof. Dr. rer. nat. Georg Rose Prof. Dr. rer. nat. Oliver Speck Prof. Dr. med. Martin Skalej |
2011 | Prof. Dr. med. Emrah Düzel |
2010 | Prof. Dr. rer. nat. Michael Naumann Prof. Dr. Eckart D. Gundelfinger Prof. Dr. med. Burkhart Schraven |
2009 | Prof. Dr. rer. nat. Jürgen Christen |
2008 | Prof. Dr. rer. nat. Lutz Tobiska Prof. Dr. rer. nat. Gerald Warnecke |
2007 | Prof. Dr. med. Hans-Jochen Heinze |
2006 | Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Oliver Ullrich |
2005 | Prof. Dr. rer. nat. Anna Katharina Braun |
2004 | Prof. Dr. rer. nat. Robert Weismantel |
2003 | Prof. Dr. med. Thomas F. Münte |
2002 | Prof. Dr.-Ing. Andreas Seidel-Morgenstern |
2001 | Arbeitsgruppe Magdeburger Experimentallabor (MaXLab) unter Leitung von Prof. Dr. Weimann und PD Dr. rer. nat. Uwe Lendeckel, Institut für Experimentelle Innere Medizin und PD Dr. med. Dirk Reinhold, Institut für Immunologie |
2000 | Arbeitsgruppe des Instituts für Mechanik der Fakultät für Maschinenbau unter Leitung von Herrn Prof. Dr.-Ing. Ulrich Gabbert |
1999 | Arbeitsgruppe des Instituts für Biometrie und medizinische Informatik der Medizinischen Fakultät unter Leitung von Herrn Prof. Dr. rer. nat. Jürgen Läuter |
1998 | Arbeitsgruppe Datenbanken und Informationssysteme der Fakultät für Informatik unter Leitung von Herrn Prof. Dr. rer. nat. Gunter Saake |