Neue Fachrichtung im Master für Lehramt
Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg erweitert das Fächerangebot in der Lehrkräfteausbildung. Ab dem Sommersemester 2022 können Studieninteressierte erstmals die berufliche Fachrichtung Sozialpädagogik für den bereits bestehenden Masterstudiengang Lehramt an berufsbildenden Schulen wählen. In dem landesweit einmaligen, viersemestrigen und nicht zulassungsbeschränkten Studienprogramm werden Lehrerinnen und Lehrer ausgebildet, die Auszubildende in sozialen und pädagogischen Bereichen wie Heilerziehungspflege, Sozialassistenz, Heilpädagogik, Sozialpflege, Kinderpflege bzw. Erzieherinnen und Erzieher unterrichten. Der Studiengang ist auch für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger in ein Lehramtsstudium geöffnet.
„Ein Großteil der Lehrerinnen und Lehrer in sozialen und pädagogischen Bildungsgängen an berufsbildenden Schulen in Sachsen-Anhalt hat leider keine fachspezifische Lehramtsausbildung“, so die Studiengangleiterin Prof. Astrid Seltrecht. Der Grund dafür liege unter anderem darin, dass bislang kein universitärer Studiengang im Land Sachsen-Anhalt für diese berufliche Fachrichtung existierte. Mit dem Start des neuen Studienprofils Sozialpädagogik werde es künftig Lehrkräfte mit adäquaten Kompetenzen in der Ausbildung hochqualifizierter und so dringend benötigter Fachkräfte geben, so die Berufsbildungsexpertin aus dem Fachbereich für Berufs- und Betriebspädagogik weiter. „Deutschland ist traditionell ein Bildungsland und wenn wir diese wichtige Ressource und Stärke auch weiterhin ernst nehmen und ausbauen möchten, dann müssen schon früh bei den Jüngsten sowie bei denen beginnen, die sozial benachteiligt sind.“ Um gute Erzieherinnen, Heilpädagogen oder Sozialassistentinnen auszubilden, brauche es eben gute Lehrkräfte. „Das neue Angebot in der Lehrerausbildung an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg ist dafür ein wesentlicher Grundstein.“
Der Studiengang ist inhaltlich dreigeteilt und umfasst die berufliche Fachrichtung Sozialpädagogik, ein zweites Unterrichtsfach - entweder Deutsch, Mathematik, Ethik, Sport oder Informatik - sowie den Bereich Berufspädagogik. „Der Studiengang ist nach dem Konzept des forschenden Lernens ausgerichtet“, erläutert Astrid Seltrecht. „Das bedeutet, dass wir Studierende früh in Forschungsprojekte einbinden und sie so früh die Relevanz der Studieninhalte an konkreten Projekten erkennen.“ Außerdem haben die Studierenden in mindestens zwei Praktika Gelegenheit, berufspraktische Erfahrungen als Lehrer oder Lehrerin zu sammeln. Dazu gehören ein Praktikum in der Fachrichtung Sozialpädagogik und eines im Unterrichtsfach an einer berufsbildenden Schule. Für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger in das Lehramtsstudium kommt ein Orientierungspraktikum hinzu.
Bachelorabsolventinnen und -absolventen aus nicht lehramtsbezogenen Studiengängen können sich ebenso für das Studienprogramm bewerben wie Absolventinnen und Absolventen, deren Abschluss einige Jahre zurückliegt und die bereits Berufserfahrung in sozialen Einrichtungen gesammelt haben, zum Beispiel als Sozialarbeiterin oder als Leitung von Kindertageseinrichtungen mit zuvor erfolgreich absolviertem Diplom- oder Bachelorstudiengang.
Voraussetzung für eine Zulassung ist, dass die Bewerberinnen und Bewerber einen Bachelor- oder Diplomabschluss sowie 100 Credit Points im Bereich Sozialpädagogik, Soziale Arbeit, Erziehungswissenschaft oder Kindheitswissenschaft vorweisen können.
Studieninteressierte können sich für das Sommersemester 2022 bis zum 15. März 2022 online bewerben.