Cyberangriffe frühzeitig erkennen
Das Forschungsprojekt ATTRIBUT zum Thema Cybersicherheit der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hat im Wettbewerb „Existenzbedrohende Risiken aus dem Cyber- und Informationsraum – Hochsicherheit in sicherheitskritischen und verteidigungsrelevanten Szenarien“ der Agentur für Innovation in der Cybersicherheit GmbH (Cyberagentur) eine weitere Runde geschafft und erhält eine Forschungsförderung von fast 2,5 Mio. Euro.
Die Arbeitsgruppe „Multimedia und Security“ um Prof. Dr. Jana Dittmann von der Fakultät für Informatik erhielt von der Fachjury eine hervorragende Bewertung und wurde als eins von drei weiteren Forschungsprojekten ausgewählt, sich an der zweiten geförderten Phase des Wettbewerbs zu beteiligen. Alle drei Forschungsgruppen setzen nun weiter ihre Projektkonzepte um. Nach einem Jahr werden sie wieder evaluiert und zwei Projekte werden für die dritte Phase ausgewählt.
Die Sicherheitsexpertinnen und -experten der Universität Magdeburg wollen gezielt verdeckte Kommunikation bzw. sogenannte steganographische Kanäle erforschen, um Cyberangriffe frühzeitig zu erkennen. Der Begriff Steganografie bezeichnet die Wissenschaft der verborgenen Speicherung oder Übermittlung von Informationen.
„Immer wieder werden aus den verschiedensten Gründen und Zielsetzungen kritische Infrastrukturen, wie Energie- und Wasserversorger, Krankenhäuser, Unternehmen aus der Nahrungswirtschaft, Behörden oder Banken angegriffen“, so die Informatikerin Prof. Jana Dittmann. „Angreifer nutzen dabei oftmals verdeckte Kanäle, um unentdeckt und ungehindert weiter Schadsoftware zu installieren oder heimlich Daten aus dem angegriffenen System abfließen zu lassen. Solche Angriffe zu erkennen ist schwierig. Unsere Forschungen zielen nun darauf ab, diese verdeckten Kanäle besser zu verstehen“, erläutert Jana Dittmann. „Gelingt es uns frühzeitig, ihren Ausgangspunkt herausfinden, können wir völlig neue Werkzeuge entwickeln, um die gesamten Kanäle zu erkennen und darauf zu reagieren bzw. letztendlich auch zu vermeiden.“
Partner der Universität Magdeburg in diesem Forschungsprojekt sind die Hochschule Worms, die Technische Hochschule Brandenburg, die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg sowie die Hochschule für den öffentlichen Dienst in Bayern.