Rektor und Oberbürgermeister übergeben Repgow-Preis

24.10.2014 -  

Der von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der Landeshauptstadt Magdeburg gemeinsam gestiftete Eike-von-Repgow-Preis ist in diesem Jahr an den Rechtshistoriker Prof. Dr. Dirk Heirbaut verliehen worden. Universität und Stadt würdigen damit seine Verdienste um die Verfassung grundlegender wissenschaftlicher Arbeiten zum Übergang von der oralen Rechtskultur zur Verschriftlichung von Recht und Rechtsprechung im Mittelalter.

Die Verleihung erfolgte am 23. Oktober 2014 während eines Akademischen Festaktes durch den Rektor der Otto-von-Guericke-Universität, Prof. Dr. Jens Strackeljan, und Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper. Prof. Heirbaut gehöre zu den renommiertesten Rechtshistorikern im europäischen Maßstab und sei damit ein würdiger Preisträger für den Eike-von-Repgow-Preis, würdigte Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper die Verdienste des Preis­trägers. Mit seinem langjährigen Wirken und seinen in vielen europäischen Ländern anerkannten Publikationen habe er einen entscheidenden Beitrag zur Erforschung dieser Epoche geleistet. Zudem erhalte mit ihm zum ersten Mal ein ‚Westeuropäer’ diesen Preis.

In Anwesenheit des Ministerpräsidenten Dr. Reiner Haseloff, ehemaligen Repgow-Preisträgern und hochrangigen Vertretern aus Politik, Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft nahm Prof. Heirbaut den Preis entgegen. Die Laudatio zur Würdigung des Preisträgers sprach Prof. em. Dr. Dr. h.c. Bernhard Diestelkamp, emer. Universitätsprofessor für Bürgerliches Recht und Deutsche Rechtsgeschichte der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Im Anschluss an die Preisübergabe hielt der Preisträger einen Vortrag zum Thema „Lehnrechtliche Wurzeln des demokratischen Rechtsstaats (England, Flandern, Sachsen)“.

Prof. Dr. Dirk Heirbaut ist Ordinarius für Rechtsgeschichte an der Juristischen Fakultät der Universität Gent. Er widmet seine Forschungen konzentriert dem „Flämischen Recht“ im Mittelalter, welches in seinen Verbreitungsdimensionen auch stark die Siedlungspolitik Erzbischof Wichmanns von Magdeburg (1152-1192) berührt und bekanntlich im mitteldeutschen/sächsischen Raum sehr präsent war (u.a. Pechau, Cracau, Burg b. Magdeburg). Aufgrund seiner Mehrsprachigkeit als Flame (Niederländisch, Englisch, Französisch, Deutsch) publiziert er seine Forschungsergebnisse auch in den genannten Sprachen und genießt so eine enorme Beachtung in der internationalen Fachwelt.

Seine quellenkundliche Arbeitsweise, welche sich vornehmlich auf mittel­alterliche handschriftliche Quellen stützt, hat zu seiner Wahl als korrespondierendes Mitglied der Zentraldirektion der Monumenta Germaniae Historica geführt. Zudem wurde er erst vor wenigen Tagen in Würdigung seiner Verdienste als Mitglied in die Königlich Belgische Akademie der Wissenschaften berufen.

 

Eike-von-Repgow-Preis

Der Eike-von-Repgow-Preis wird seit 1998 gemeinsam von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg und der Landeshauptstadt Magdeburg verliehen, seit 2004 im jährlichen Wechsel mit dem Eike-von-Repgow-Stipendium.

Mit diesem Preis soll die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Geschichte und Kultur Mitteldeutschlands und des Gebiets der mittleren Elbe gefördert sowie Eike von Repgow als eine historisch bedeutende Persönlichkeit des Mittelalters gewürdigt werden, die auf dem Boden Sachsen-Anhalts gewirkt hat. Zugleich soll der Preis an die Verbindung dieses Raums mit anderen Teilen Europas erinnern.

Der mit 2.500 Euro dotierte Preis besteht aus einer Bronzestatuette des Magdeburger Bildhauers Heinrich Apel und einer Ehrenurkunde.

Mehr Informationen über den Eike-von-Repgow-Preis und die bisherigen Preisträger finden Sie unter www.magdeburg.de/Start/Bürger-Stadt/Stadt/Ehrungen-Preise/Eike-von-Repgow-Preis

Ansprechpartner: Dr. Wolfgang Ortlepp, Referent im Rektorat der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Tel.: 0391 67-18261, E-Mail:

 

Letzte Änderung: 30.11.2022 - Ansprechpartner: Katharina Vorwerk