Im Land der aufgehenden Sonne – ein Reisetagebuch
13 Studierende verschiedenster Fachrichtungen der Universität Magdeburg haben sich aufgemacht ins Land der aufgehenden Sonne. Vom 31. August bis 19. September 2016 sind sie zur Sommerexkursion „Technology, Science and Culture in Japan“ an der Partneruniversität der Magdeburger Alma Mater in der Stadt Niigata. Die Japan-Sommerexkursion wird vom Akademischen Auslandsamt seit den frühen 1990-er Jahren ohne Unterbrechung im zweijährigen Rhythmus angeboten.
Während des ca. dreiwöchigen Aufenthaltes lernen die OVGU-Studierenden die japanische Partneruniversität mit all ihren Fakultäten und Fachbereichen kennen. Ein täglich angebotener Sprachkurs hilft beim Kennenlernen der wichtigsten japanischen Redewendungen und Schriftzeichen sowie der gebräuchlichen kulturellen Standards. Angeboten werden zudem Betriebsbesichtigungen und landeskundliche Ausflüge. Dabei lernen die Studierenden die Lebensweise vor Ort ganz praktisch im Zusammenleben mit Gastfamilien kennen. Der Japan-Aufenthalt wird mit einem dreitägigen Aufenthalt in der Hauptstadt Tokio zu Ende gehen.
Lesen Sie hier im Online-Reisetagebuch von den Eindrücken und Erlebnissen der Studierenden.
Tag 16 bis 19: In Tokyo
Die letzten Tage unseres Japanaufenthaltes konnten wir frei gestalten. Während vier Teilnehmer drei Tage auf der Insel Sado verbrachten, entschied sich das Gro der Gruppe, die restlichen Tage in Tokyo zu verbringen. Tokyo – eine der größten Städte der Welt – hat keine Downtown im üblichen Sinne. Es gibt einzelne Stadtteilzentren mit entsprechenden Sehenswürdigkeiten; etwa Akihabara (das Elektronikviertel) oder Asakusa mit seinem Tempelbezirk und den Souvenierständen.
Also durchstreiften wir Tokyo, besuchten Asakusa, den Meiji-Schrein, den kaiserlichen Garten, den Ueno-Park mit seinen Tempeln und Museen und natürlich die bekannte Straßenkreuzung in Ginza. Ein Besuch des Kabuki-Theaters stand für einige Teilnehmer auch auf den Programm. Das Kabuki-Theater bildet mit seinen unterhaltenden Stücken den Gegensatz zum strengen, rituellen No-Theater. Beide Bühnen repräsentieren das klassische japanische Theater.
Nach drei erlebnisreichen Tagen in der japanischen Metropole ging es dann wieder zurück nach Deutschland.
Der kaiserliche Garten
Der Meiji-Schrein
Die Pagode im Ueno-Park und der Tempelbezirk in Asakusa.
Akihabara das Elektronikviertel
Tag 15: Auf nach Sado und Tokyo
Nach einer kurzen Evaluierung der Sommerschule, bei der noch die letzten administrativen Angelegenheiten geregelt wurden, zeigte uns Professor Sato zum Abschluss noch sein Labor. Mit dem Ende der Besichtigung war nun auch die 19. Japanisch-Deutsche Sommerschule Geschichte.
Auf einige von uns wartete schon die Fähre, die sie zur Insel Sado bringen sollte, wo sie ein paar erholsame Tage verbringen wollen. Der Rest fuhr in die Stadt, um noch das eine oder andere Geschenk für Familie und Freunde zu kaufen und sich vielleicht auch noch das eine oder andere in Niigata anzusehen. Morgen wartet Tokyo auf uns.
Tag 14: Abschied von Niigata
Am Vormittag besuchten wir ein Labor des Fachbereiches Elektrotechnik, wo uns einige Forschungsprojekte vorgestellt wurden. Am Nachmittag wurden dann die letzten Vorträge präsentiert. Anschließend blieb genügend Zeit, um sich für die Abschiedsparty umzuziehen.
Zur Abschiedsparty waren ebenso die Gastfamilien wie auch die japanischen Studierenden eingeladen, die uns während der letzten zwei Wochen betreut und begleitet hatten. Die Stimmung schwankte so ein wenig zwischen Wehmut und Ausgelassenheit. Wehmut, weil die Zeit so schnell vergangen war und man Abschied nehmen musste und Ausgelassenheit, weil man so viel erlebt hatte und Freundschaften geschlossen hatte.
Wir hatten ausreichend Gelegenheit, Erinnerungsfotos zu schießen, Adressen auszutauschen und erste Besuche in Deutschland zu planen. Außerdem konnte man das wunderbare Essen genießen und mit Sake auf die tolle Zeit in Niigata anstoßen.
Ein besonderer Höhepunkt des Abends war der Auftritt unserer weiblichen Teilnehmerinnen in einem echten Kimono. Schnell waren sie sowohl von den deutschen wie japanischen Studierenden umschwärmt und es wurden unzählige Foto gemacht.
Viel zu schnell war das fest zu Ende und wir nahmen schweren Herzens von den japanischen Betreuern und Studierenden und den Gastfamilien Abschied.
Ein Foto zum Abschluss
Das kalte Büffet wurde natürlich probiert. Foto: Shuichi Sakamoto
Das letzte Mittagessen in der Mensa. Foto: Shuichi Sakamoto
Tag 13: Die Teezeremonie
Heute Vormittag hatten wir unseren letzten Sprachunterricht. Obwohl wir in der kurze Zeit nur ein paar elementare Dinge lernen konnten, hat der Kurs uns sehr geholfen, sich besser in Japan zurechtzufinden und auch besser mit den japanischen Studierenden und den Gastfamilien ins Gespräch zu kommen. Wir haben die Japaner als sehr hilfsbereite Menschen kennengelernt, die sich aber umso mehr freuen, zu helfen, wenn man sich bemüht ihre Muttersprache zu sprechen.
Am Nachmittag besuchten wir die Ikarashi Junior Highschool. Der Besuch entwickelte sich zu einem besonderen Highlight. Wir konnten am Unterricht teilnehmen und mit den Schülern sprechen. Dann hatten wir die Möglichkeit, so richtig in die japanische Kultur einzutauchen. Das Koto-Orchester der Schule ist überregional bekannt und hat schon viele Preise bekommen. Koto - das Instrument ist mit einer Harfe oder einer überdimensionalen Zither vergleichbar. Zunächst gab uns das Orchester eine Kostprobe seines Könnens. Wir sind alle keine Kenner, aber wir waren stark beeindruckt. Anschließend durften wir uns selbst einmal am Instrument ausprobieren und einige schafften es nach einigen Anläufen, das kleine japanische Volkslied nachzuspielen, das auf dem Notenpult lag.
Übungen auf der Koto und Japanische Teezeremonie
Anschließend nahmen wir an einer echten japanischen Teezeremonie teil. Es war schon toll, aus der ganzen Hektik in diesen Moment der Ruhe und Gelassenheit zu gleiten. Anfangs taten wir uns schwer, die Redewendungen zu behalten, die man sprechen muss und die vielen rituellen Handbewegungen zu vollziehen, die notwendig sind. Da hatten es diejenigen, denen zuletzt die Schale gereicht wurde, einfacher als die ersten.
Danach ging es sehr laut und lebendig weiter. Die Kendo-Gruppe der Schule zeigte uns bei Übungskämpfen, was sie bisher gelernt hatten und dann durften wir uns auch mal im Kendo versuchen und sogar die Wettkampfkleidung anprobieren.
Kendo-Vorführung und Anprobe der Wettkampfkleidung
Die Ikarashi Junior Highschool beteiligt sich schon seit Jahren an der Japanisch-Deutschen-Sommerschule und dafür sprach ihr der Rektor der OVGU in diesem Jahr seinen Dank aus. Die entsprechende Ehrenurkunde wurde dem Direktor der Junior Highschool vom Leiter des Akademischen Auslandsamts der OVGU überreicht.
Tag 11 und 12: Wochenende bei den Gasteltern
Am Wochenende wurden wir wieder von den Gasteltern betreut. Wir trafen uns am Sonnabend am Strand. Einige besuchten am Sonntag zufällig das gleiche Onsen und da lag es nahe, gemeinsam Essen zu gehen. Bei anderen stand zum Beispiel der Besuch der größten Burganlage im Osten Japans in Aizuwakamatsu auf dem Programm.
Alles in allem war es wieder ein wunderbares Wochenende und wir sind unseren Gasteltern für alle die tollen Erlebnisse, die sie uns ermöglicht haben sehr dankbar.
Die Burganlage in Aizuwakamatsu
Essen nach dem Besuch im Onsen
Tag 10: Feuerwerk in Katagai
Am Vormittag fand ein offenes Symposium zum Thema „Technologie und unsere fünf Sinne“ statt, zu dem neben Hochschullehrern und Studenten auch Bürger aus Niigata eingeladen waren. Die Vorträge hielten japanische Hochschullehrer, die Vertreter des Akademischen Auslandsamts der OVGU und einige unserer Studierenden. Themen waren unter anderem „Verbesserungen in der Sensortechnik bei Klimaanlagen“, „Der Einsatz der fünf Sinne in der Arbeitswelt“ und „Die Realisierung eines haptischen Lernkonzept im Dessau-Wörlitzer Gartenreich“. Zusätzlich wurde auch noch die Universität Magdeburg vorgestellt.
Am Nachmittag wurde ein Werk für Sensortechnik, die HUD Head-Up-Displays für moderne KFZ herstellen, besichtigt und dann ging es zum Katagai-Feuerwerksfestival. Einmal im Jahr begrüßt das kleine Dorf Katagai mehr als 80.000 Gäste zu einem Feuerwerk der besonderen Art. Nicht nur, dass das Feuerwerk mehr als zwei Stunden dauert und jeder Feuerwerkskörper von Firmen oder Einzelpersonen gesponsert wird, er wird auch jedes Jahr am Ende des Feuerwerks der größte Feuerwerkskörper der Welt gezündet.
Besonders interessant für uns war die Tatsache, dass sich Japaner das Feuerwerk liegend anschauten. Für sie spielen neben den Lichteffekten auch das Explosionsgeräusch und vor allem die Vibrationen eine große Rolle. Selbstverständlich haben wir uns das Feuerwerk auch im Liegen angesehen und mit der Zeit entwickelten wir auch ein Gefühl für die Vibrationen.
Der Besuch des Festivals in Katagai war zweifellos eines der Highlights der Sommerschule.
Beim Feuerwerksfestival im kleinen Dörfchen Katagai
Tag 9: Besuch in der Sake-Brauerei
Der Tag begann wieder mit unserem Japanisch-Kurs.
Am Nachtmittag stand dann der mit Spannung erwartete Besuch in der Sake-Brauerei an. Fährt man durch die Präfektur Niigata fallen sofort die Reisfelder ins Auge. Viele kleine Felder, die zu einer großen gelben Fläche werden. Gegenwärtig ist Erntezeit und für uns besonders lustig wirken die nur mannshohen Miniaturmähdrescher, die auf den Feldern ihre Bahnen ziehen.
Die Präfektur Niigata ist für die sehr gute Qualität ihres Reis und für die dementsprechend hohe Qualität des hier produzierten Sake bekannt. Bei Sake handelt es sich nicht um Schnaps, sondern tatsächlich um Wein, auch wenn der Alkoholgehalt mit 20 bis 25 Prozent deutlich über dem der europäischen Weine liegt.
Die von uns besuchte Sake-Brauerei ist ein kleines Familienunternehmen, in dem fünf Mitarbeiter arbeiten und jährlich 90.000 Liter Sake produzieren. Die Saison für die Sake-Produktion liegt in den Monaten Oktober bis Februar; also ging es zu im Betrieb eher ruhig zu - man war mit Vorbereitungsarbeiten beschäftigt.
Der Seniorchef gab uns zunächst eine kurze Einführung in die Firmengeschichte und die Produktionsabläufe. Anschließend wurden wir in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe besichtigte gemeinsam mit dem Braumeister die Produktionsräume, während die andere Gruppe in den historischen Büroräumen der Brauerei die umfangeiche und teilweise sehr wertvolle Kunst- und Literatursammlung des Seniorchefs zur Geschichte des Sake bewundern durfte.
Selbstverständlich durfte am Ende auch verkostet werden und der Seniorchef ließ uns sogar die Premiumprodukte auf Geschmack und Qualität prüfen. Fazit: Zwischen dem, was in Deutschland erhältlich und dem was uns in der Brauerei angeboten wurden liegen geschmacklich und qualitativ Welten.
die Arbeitsschuhe sind nicht so ganz auf unsere Größe zugeschnitten Begrüßung durch den Juniorchef Eintrag ins Gästebuch der Firma Start der Besichtigung |
Tag 8: Die ersten Präsentationen
Heute wurde es Ernst, die ersten Präsentationen vor japanischen Studierenden standen auf dem Plan. Nach dem Japanisch-Unterricht und dem Mittagessen in der Mensa, war es dann soweit. Die ersten fünf Magdeburger Studenten hielten ihre Vorträge vor ihren japanischen Kommilitonen. Im Vorfeld gab es doch so einige Fragen: Wie würden die Kommilitonen reagieren? Ist meine englische Präsentation verständlich? Werde ich auf alle Fragen antworten können.
Um es kurz zu machen: alle haben sich bestens geschlagen. Der Rest der Gruppe weiß jetzt, was auf ihn während der nächsten beiden Veranstaltungen zu kommt. Die Themen der Präsentationen reichten von ingenieur- über wirtschafts- bis hin zu erziehungswissenschaftlichen Fragen und stießen auf reges Interesse. Von den japanischen Studierenden wie auch Hochschullehren kamen viele Fragen.
Dann wurde noch eine wichtige Frage geklärt: Welche Fußbekleidung sollte man beim morgigen Besuch der Sake-Brauerei und was bei der Betriebsbesichtigung getragen werden. Das wurde dann auch geklärt (siehe Bild).
Die Präsentation (li.) vor dem gespannt zuhörenden Publikum (re.)
Was sollen wir wann tragen - die Kleiderordnung wäre dann auch geklärt.
Tag 7: Fingerfertigkeiten waren gefragt
Nach den vielen Ausflügen muss auch mal wieder etwas für die fachliche Weiterbildung getan werden. Am Morgen durften wir wieder im Japanisch-Unterricht schwitzen. Das lag weniger am Wetter - heute ist es etwas kühler (der Taifunausläufer grüßt noch einmal), außerdem sind die Räume klimatisiert - als vielmehr an den Fragen, die gestellt wurden. Am Nachmittag durften wir uns dann die Labore der Verfahrenstechnik ansehen und am Abend sitzen wir über unseren Computern - morgen halten die ersten fünf unserer Gruppe ihre Fachvorträge.
Posterpräsentation während der Labtour Unser 3D-Kino ist fertig
Wir basteln uns einen Lichtfilter. Alles muss natürlich ausprobiert werden.
Und so funktioniert der Lichtfilter
Tag 6: Wie die leckeren Reiskuchen entstehen
Heute stand der Besuch des Niigata Institute of Technology (NIT) auf dem Plan. Das NIT ist eine private Hochschule, die auf Initiative ca. 250 mittlerer und größerer Unternehmen der Präfektur Niigata gegründet wurde und Nachwuchs für die Region ausbildet. Der jetzige Rektor des NIT war Professor an der Universität Niigata und ist ein langjähriger Förderer und Unterstützer der Kooperation zwischen der OVGU und der Universität Niigata. An der Deutsch-Japanischen Sommerschule in Magdeburg nehmen regelmäßig auch Studierende des NIT teil.
Aber bevor wir das NIT besichtigten, hatten die Kollegen noch eine Überraschung parat: Wir durften ein Unternehmen für die Produktion von Reiskuchen besuchen. Inzwischen gehört der traditionelle Reiskuchen zu einer unser bevorzugten Speisen hier in Japan. Es war toll, einmal beobachten zu können, wie diese Kugeln oder Dreiecke hergestellt werden.
Am NIT wurden wir dann herzlich vom Rektor begrüßt und besuchten unterschiedlichen Labore. Ganz Mutige konnten sich dann auch einmal in den Windkanal stellen, mit dem die Auswirkungen von Taifunen auf Gebäude untersucht werden.
Apropos Taifune: Gegenwärtig wird Japan von Taifunen heimgesucht und auf dem Rückweg bekamen wir so einen ganz kleinen Eindruck davon, was ein Taifun ist. Niigata wurde aber nur am Rand gestreift.
Davor gab es allerdings noch eine ausgelassene Party mit japanischen Studierenden des NIT. Kontakte waren schnell geknüpft oder aufgefrischt, denn die Teilnehmer an der letzten Sommerschule in Magdeburg waren auch dabei. Und manch einer der japanischen Studierenden überlegt nun, ob er sich nicht für die Sommerschule im nächsten Jahr bewirbt.
Bereit für die Besichtigung der Fabrik, in der Reiskuchen hergestellt werden.
Laborbesichtigung am NIT (li.) und ganz Mutige trauten sich in den Windkanal (re.).
Abendessen mit den japanischen Studierenden
Tag 4 und 5: Ein Wochenende voller Eindrücke
Für das Wochenende hatten unsere Gasteltern eine ganze Menge geplant. Die Studenten, deren Gasteltern aus unterschiedlichen Gründen am Wochenende keine Zeit hatten, begleiteten die Betreuer und ihre japanischen Kollegen bei deren Ausflügen. Viele fuhren ins nahe Yashiko-Gebirge, besuchten dort den großen Fischmarkt und den berühmten Yashiko-Tempel oder fuhren mit der Seilbahn zum höchsten Punkt und ließen ihren Füßen nach einer Tour bergab in einer der heißen Quellen zur Erholung baumeln.
Überhaupt heiße Quellen: Die Gegend ist für ihre "Onzen", ihre heißen Bäder, bekannt und so besuchten auch einige so einen Onzen. Überraschend war dann, wie entspannend solch ein Bad in 45 °C heißen Quellen bei 34 °C Außentemperatur ist.
Einige der Teilnehmer starteten eine Entdeckungstour in Niigata. Absoluter Höhepunkt für drei der Teilnehmer war der Besuch einer Geisha-Schule.
Für die Betreuer war eine Burgentour geplant. Zunächst wurde eine alte Burg in der Nähe von Niigata besucht und dann ging es 135 m hoch zur Besichtigung der Ruine einer Ausbildungsstätte für Samurai. Wie gesagt, keine leichte Aufgabe bei 34 °C Lufttemperatur und mehr als 80 Prozent Luftfeuchte. Dafür wurden sie mit einem wunderschönen Ausblick belohnt. Im Anschluss hatten sie dann die Gelegenheit, einen traditionellen japanischen Umzug zu sehen.
Am Montag zurück konnte man an den lebhaften Gespräche und den leuchtenden Augen erkennen, dass sich die Mühe der Gastfamilien gelohnt hatte.
Ein traditioneller japanischer Umzug.
Fischmarkt im Yachiko-Gebirge Besuch auf Schloss Shibata
Tag 3: Besuch in der Schule
Wie lernt man am besten die Kultur eines Landes kennen, man sieht sich die Schulen an. Und das haben wir heute in einer Grundschule in Niigata getan. Uns standen alle Klassen offen, so das wir neben Mathematik, Musik und Schreiben auch für uns eher exotische Fächer wie "Emotionskunde" erleben konnten. Eh wir uns versahen, waren wir in Fußball- und Völkerballspiele integriert und als Manschaftsmitglied wurde man ganz schnell integriert, mit viel Spass auf beiden Seiten.
Am Nachmittag hatten wir die Möglichkeit, die Labore der Fakultät für Ingenieurwissenschaften der Universität Niigata zu sehen und mit Studenten und Doktoranten über deren Forschungsarbeiten zu sprechen. Wir sahen Themen wie Fügen über Vibrationen oder neuen Strahltriebwerke in Miniturausführung. Selbst unser Medizinier wurde bei einer Vorstellung zum Thema Biomechanik hellhörig, als es um die Verbesserung von Hüftimplantaten ging.
Am Abend verabschiedeten uns unsere Begleiter in das Wochenende bei den Gasteltern.
Gespräch mit der Schulleitung (li.) und Übergabe der Ehrenurkunde des Rektors an den Direktor der Grundschule (re.)
Besuch in einem der Labore an der Universität Niigata
Tag 2: Die ersten japanischen Worte gelernt
Heute stand der erste Japanisch-Unterricht auf dem Programm. Die Studierenden wurden in zwei Sprachgruppen eingeteilt. 10 Studierende kamen in den Anfängerkurs, drei schafften es in den Kurs für "False Beginners". Im Anschluss wurde erst einmal ausprobiert, wie denn das Mensaessen in Niigata so schmeckt. Japanische Studierende halfen bei des Auswahl. Das Essen wurde durchweg für gut befunden. Das Mittagessen ist also für die nächste Zeit gesichert. Frühstück und Abendessen gibt es ja bei den Gastfamilien.
Am Nachmittag ging es mit den japanischen Studierenden in die Stadt auf Entdeckungstour. Besucht wurden der u.a. der Hakusan-Temel und die berühmte Bandai-Brücke. Es gab einen Spaziergang entlang des Schinano-Flusses und von der Aussichtsplattform des sogenannten "Media-Ship" konnte man sich einen Überblick über die gesamte Stadt verschaffen. Das Wetter war so schön, dass man sogar die berühmte Insel Sado sehen konnte.
Vor dem Hakusan-Tempel Rituelle Reinigung am Shinto Schrein in Niigata
Die Teilnehmer der Sommerschule mit ihren studentischen Begleitern
Tag 0 und 1: Ankunft nach 25 Stunden
Mit Vorfreude, Gastgeschenken und ein wenig Kribbeln im Bauch trafen sich 13 Studenten und ihre Betreuer der Uni Magdeburg am Gate D5 des Terminal 2. Ziel: Niigata / Japan. 25 Stunden später mit einem Zwischenstop und 7 Stunden Zeitverschiebung erreichten alle das ca. 10.000 km entfernte Reiseziel. Schon der Anflug auf Niigata ließ einiges hoffen.
Der herzlich Empfang durch Studenten, Professoren und natürlich die Gasteltern bestätigte die Hoffnungen. In einer kleinen Zeremonie wurde die Sommerschule eröffnet und den Studenten wurden die Gasteltern vorgestellt, bei denen sie in den nächsten 14 Tagen wohnen werden.
Anflug auf Niigata Wer bekommt welches "Gastkind"?
Die 13 Teilnehmer der Sommerschule